Die Grundlage unseres Konzepts für die neue Studioproduktion NOVA Inc. liegt in unserer Begeisterung für die Ästhetik des Retrofuturismus. Inspiriert von der Art und Weise, wie sich die Menschen in den 70er-Jahren die Zukunft und die Raumfahrt vorgestellt haben, möchten wir nostalgische Elemente mit futuristischen Visionen verbinden und so eine einzigartige Atmosphäre, die Vergangenheit und Zukunft vereint schaffen.
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Unser anfängliches Konzept drehte sich zunächst um die Entschlüsselung von Fake News. Doch schon bald stellten wir fest, dass es innerhalb der vorliegenden Umstände schwierig werden würde, unsere Ziele und interaktiven Schnittstellen wie geplant umzusetzen.
Zwischendurch verfolgten wir einen weiteren Ansatz: ein Erlebnis zu schaffen, bei dem zwei Gruppen gleichzeitig miteinander oder gegeneinander spielen können. Aufgrund der hohen Anforderungen an Bühnen- und Medientechnik mussten wir diese Idee leider verwerfen.
Sobald die Rahmenbedingungen festgelegt waren, starteten wir mit der Entwicklung der User Journey – also dem Feinschliff unserer Story und deren Ablauf.
Unser Konzept vereint spielerische Elemente mit einem Lerneffekt: Wir haben das Thema Fake News so integriert, dass die Besucher am Ende der Installation wertvolle Erkenntnisse mitnehmen können. Die Grundidee der Story ist, dass die fiktive Firma NOVA Inc. die Besucher als Crew-Mitglieder auf eine Mission schickt, um die Menschheit von der inzwischen unbewohnbaren Erde zu evakuieren.
Wir haben den Anfang und das Ende der Geschichte mehrfach durchgespielt und ausgearbeitet, um die Szenerie passend einzuleiten. Anschließend entwickelten wir verschiedene Interaktionen, die den spielerischen Ansatz mit der Informationssuche verknüpfen. Dabei legten wir großen Wert auf die Plausibilität und den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben, um die Machbarkeit im Rahmen der verfügbaren Ressourcen zu gewährleisten.
Der nächste Schritt bestand darin, den Interaktionen mehr Tiefe zu geben, indem wir gezielt überlegten, welche Informationen auf welchem Weg und zu welchem Zweck entdeckt werden sollen. Es war uns wichtig, dass die Besucher das gewünschte Ziel auch nur mit einem Teil der Informationen erreichen können, aber gleichzeitig genug Freiraum haben, um Eigeninitiative zu zeigen.
In der nächsten Phase erfolgt die Besprechung im gesamten Team, sodass die Verantwortlichen für Sound, Bühne, Programmierung, Bewegtbild und Licht ihre Konzepte zur Umsetzung entwickeln können. Damit beginnt die Prototyping-Phase.
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Tauche in die dystopische Welt von „Nova Inc.“ ein – einer interaktiven, immersiven Installation, die die dunklen Seiten von Macht und Fake News aufdeckt.
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Die Erde ist nicht mehr bewohnbar, die Menschheit steht vor dem Untergang. Inmitten dieser verzweifelten Situation taucht die Nova Inc. Corporation auf und verspricht Rettung: Eine strahlende Zukunft auf einem fernen Planeten, zu dem die breite Masse in einem Raumschiff aufbricht. Doch hinter dem strahlenden Versprechen verbirgt sich eine Täuschung. Nova Inc. verfolgt ausschließlich die Interessen der Reichen und Mächtigen, die die sehr wohl lebbare Erde für sich beanspruchen wollen, während die breite Masse durch ein Netz aus Lügen und Manipulation in die Irre geführt wird. Einige Rebellen durchschauen jedoch die Täuschung und setzen alles daran, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
In dieser immersiven, interaktiven Installation schlüpfen die Teilnehmenden in die Rolle von Passagieren an Bord eines Raumschiffs, das sie in eine verheißungsvolle neue Welt bringen soll. Sie glauben, einer Rettungsmission der mächtigen „Nova Inc.“ zu folgen, die ihnen eine sichere Zukunft verspricht. Doch während ihrer Reise beginnen sie allmählich zu erkennen, dass die Absichten des Unternehmens nicht so selbstlos sind, wie es scheint. Unwissentlich geraten sie in ein Netz aus Täuschung und Manipulation und müssen entscheiden, wie sie mit den Enthüllungen umgehen: Vertrauen sie weiterhin der „Nova Inc.“ oder stellen sie sich gegen die trügerischen Versprechen?
Das Ziel der Installation ist es, spielerisch das Bewusstsein für die zerstörerische Kraft von Fake News zu schärfen. Jede Entscheidung und jede Handlung kann den Ausgang der Geschichte verändern. Wird es den Rebellen gelingen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, oder wird „Nova Inc.“ die Kontrolle über die Passagiere behalten?
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„Nova Inc.“ öffnet am 30.01.2025 seine Türen. Bereit für ein Erlebnis, das die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lässt?
In dieser Installation erwarten euch packende Rätsel, intensive Zusammenarbeit und eine spannende Geschichte. Stellt euch der Herausforderung, die Wahrheit zu enthüllen. Bleibt gespannt – die Zukunft von „Nova Inc.“ liegt auch in euren Händen! Escape the Fake!
Beitrag von Sabrina Weber, Teresa Bachert, Elisabeth Krings
Tretet ein in eine Welt, in der die Realität verblasst und Magie zum Leben erwacht…
Ex Libris ist eine interaktive Installation. Über mehrere Tage im Juli haben wir diese Installation dem Publikum vorgestellt. Ex•Libris bedeutet „aus den Büchern“. Ihr taucht in ein Märchen ein und lasst das Alltägliche hinter euch. Es beginnt in der antiken Bibliothek. Lebende Bücher und sprechende Gemälde erzählen euch die Geschichte von Billy. Er ist eine tollpatschige Figur und fällt aus seinem Buch in eine andere Geschichte. Die Bibliothek und die Bücher kennen Billy und wissen, dass er Unsinn anrichtet.
Ihr öffnet das Buch, in das Billy gefallen ist, und folgt ihm durch ein magisches Portal in einen verwunschenen Wald. Der Wächter des Waldes, Kakubaz, empfängt euch und erklärt die Situation: Ihr sollt Billy und den Wald retten. Das funktioniert, indem ihr das angerichtete Chaos beseitigt. Ihr habt nur bis zum Sonnenaufgang Zeit.
Mit diesem Hinweis erforscht ihr den Wald. Vier mechanische und elektrische Aufgaben gilt es zu bewältigen. Sie sind mit lebensgroßen Bäumen, beweglichen Blumen, leuchtenden Pilzen und einem Brunnen aus Stein verbunden.
Das Produktionsteam hat kreative Wege gefunden und Zeit und Gedanken in die Interaktionen investiert. Zum Beispiel verbirgt sich unter den magischen Pilzen ein dichtes Netz aus Kupferdrähten als kapazitiver Sensor. Kristalle, Kurbeln für Seile und ein erfundenes System zur Bewegung der Blumen werden mit dem 3D-Drucker realisiert. Die Animationen, Lichtstimmungen, Interaktionen und die ausgefuchste Tonebene haben wir selbst erstellt.
Immer wenn ihr eine Aufgabe schafft, wird der lebensgroße Baum im Zentrum des Raumes mit LED-Lichtern belebt und eine Melodie erklingt als Feedback.
Mit handwerklichem Geschick, viel Sorgfalt und Liebe zum Detail wurde die szenografische Ebene der Installation realisiert. Eine Vielzahl von Materialien wurden dafür verwendet. Dazu gehören Papier, Stoffe, Metalle, künstliches Gras, großflächige LED-Wände und echte Pflastersteine. Das detaillierte Sound- und Lichtdesign sowie der Einsatz von Düften ergänzen das Raumgefühl. Es entsteht ein einzigartiges Erlebnis.
Ex Libris – ein magischer Entdeckungsraum, der die Realität vergessen lässt.
In diesem Semester haben wir uns in der Studioproduktion Event Media einem besonders ambitionierten Projekt gewidmet: der Schaffung eines interaktiven Märchenwaldes. Diese Studio Produktion, genannt „Ex Libris“, ist mehr als nur ein akademisches Unterfangen; sie ist eine Reise in die Tiefen unserer Kreativität und technischen Fähigkeiten. Als Teil eines engagierten Teams der Bühne, möchte ich in diesem Blogbeitrag die verschiedenen Herausforderungen, denen wir gegenüberstanden und stehen, sowie die innovativen Lösungen, die wir entwickelten, reflektieren. Von verstopften 3D-Drucker-Extrudern bis hin zur kreativen Problemlösung bei der Materialbeschaffung, jede Hürde bot eine Chance, unser Wissen zu erweitern und unsere Fertigkeiten zu verfeinern.
Gewichtsverteilungsprobleme am Rig
Das Herzstück unserer Installation, das Rig, ist mittlerweile mit sämtlicher notwendiger Technik ausgestattet. Dieses zentrale Element bildet die technische Grundlage für die dynamischen und interaktiven Aspekte unserer Märchenwelt. Dort werden die Lautsprecher, die LED-Module für den Sternenhimmel, Projektoren sowie viele Lichtquellen gehängt und verkabelt.
Zunächst wurde das Rig auf eine Arbeitshöhe von etwa 1,90 Metern heruntergefahren. Diese Höhe erwies sich als ideal, um die notwendige Technik anzubringen und alle Kabel sicher und effizient zu verlegen, ohne dabei ein Klangkonzert an angestoßen der Köpfen am Rig zu verursachen.
Nachdem alle Anschlüsse überprüft und gesichert waren, wurde das Rig vorsichtig angehoben, allerdings nicht sofort auf die geplante Endhöhe von vier Metern. Stattdessen positionierten wir es zunächst auf einer Zwischenhöhe von drei Metern. Diese Entscheidung ermöglicht es uns, eventuell notwendige Anpassungen leichter vorzunehmen, ohne die gesamte Konstruktion erneut absenken zu müssen. In dieser Phase auf drei Metern Höhe haben wir zusätzlich mehrere Orbiter und Lautsprecher angebracht. Diese leistungsstarken Lichter sind essentiell für die Schaffung der atmosphärischen Beleuchtung, die unseren Märchenwald zum Leben erweckt.
Die zusätzlichen Orbiter und Lautsprecher brachten jedoch auch ein unerwartetes Problem mit sich. Wir stellten fest, dass das gesamte System eine ungleichmäßige Belastung aufwies. Dies führte zu Bedenken, dass beim weiteren Anheben des Rigs die Motoren unterschiedlich schnell arbeiten und eine zu hohe Biegung des Rigs verursachen könnten, was im schlimmsten Fall zu einem Bruch führen würde.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, entschieden wir uns zunächst für eine einfache, aber effektive Maßnahme. Wir hängten die Orbiter vorübergehend ab, um das Gewicht zu reduzieren und eine gleichmäßigere Verteilung zu erzielen. Diese Entscheidung ermöglichte es uns, das Risiko einer Überlastung und möglichen Beschädigung des Rigs zu minimieren. Langfristig sehen wir die Notwendigkeit, ein leistungsfähigeres Motorsystem zu implementieren. Ein solches System würde die Motoren automatisch anpassen, sodass sie bei höherer Belastung schneller drehen, um eine gleichmäßige und sichere Bewegung zu gewährleisten. Diese technische Verbesserung würde nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch die Flexibilität und Zuverlässigkeit unserer gesamten Installation verbessern.
Anpassungen am Hauptbaum: Einbau einer Revisionsklappe
Bei der Konstruktion des Hauptbaums unserer Märchenwald-Installation, der aus vier zusammensetzbaren Holzkonstruktionsteilen besteht, sind wir auf ein wesentliches Problem gestoßen. Die Baumteile wurden mit dünnmaschigem Draht umwickelt, vertackert und anschließend mit Zeitungspapier gekleistert. In der Routine der Herstellungsprozesse haben wir jedoch vergessen, eine Revisionsklappe einzuplanen, die den Zugang zur Technik im Inneren des Baumes nach dem Zusammensetzen ermöglicht.
Dadurch war es absolut notwendig eine Lösung zu finden, die es uns erlauben würde, nach der Fertigstellung des Baumes auf die interne Technik zugreifen zu können. Wir haben uns dafür entschieden einen Teil des gekleisterten Drahtnetzes vorsichtig herauszuschneiden. An dieser Stelle bauten wir eine abnehmbare Klappe ein, die zukünftige Wartungen oder technische Anpassungen ermöglicht, ohne die Struktur des Baumes zu beschädigen.
Für den Einbau der Klappe wurden zusätzliche Holzklötze an die Konstruktion eines Baumteils angeschraubt. Der Draht wurde an diesen Klötzen befestigt und die Klappe wurde separat verkleistert, um sicherzustellen, dass sie nahtlos in die Gesamtkonstruktion des Baumes integriert werden konnte. Dabei wird die optische Kontinuität nicht gestört. Diese Anpassung sichert nicht nur den praktischen Zugang zur Technik, sondern erhält auch die ästhetische Integrität des Baumes innerhalb unserer märchenhaften Szenerie.
Technische Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Pilz Installation
In unserem Projekt zur Erschaffung eines interaktiven Märchenwaldes bilden die technisch ausgeklügelten Pilze eine zentrale Attraktion. Diese Pilze wurden aus einem Zentralrohr und Holzlamellen konstruiert. Die Holzlamellen, die durch speziell angefertigte 3D-gedruckte Teile sowohl am Rohr angepasst, als auch in korrektem Abstand fixiert wurden, boten uns jedoch einige unerwartete Herausforderungen.
Die Pilzlamellen wurden mittels eines Lasercutters aus Holz geschnitten. Leider wurde bei diesem Prozess die Schnitttiefe des Lasercutters nicht korrekt eingestellt, was dazu führte, dass die Lamellen nicht vollständig durchgeschnitten wurden. Um die Lamellen dennoch verwenden zu können, mussten sie teilweise mit Gewalt aus den Holzplatten herausgebrochen werden. Dieser brachiale Ansatz führte dazu, dass einige der Lamellen beschädigt wurden und somit nicht mehr genutzt werden konnten.
Der Lasercutter ist ein wesentliches Gerät für die Fertigstellung der Pilzlamellen. Als dieser unerwartet ausfiel, verschärfte sich die Situation. Dieser Ausfall verhinderte, dass wir die beschädigten Lamellen umgehend nachschneiden konnten. Darüber hinaus führte der Mangel an vollständigen Lamellensätzen dazu, dass die 3D-gedruckten Halterungen angepasst werden mussten. Damit wir mit weniger Lamellen auskommen. Dieser Prozess hat für uns erheblichen zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Die Pilze sind nicht nur dekorative Elemente, sondern auch interaktive. Mithilfe des gespannten, dünnen Kupferdrahts wird die Nähe einer Hand erkannt, ohne dass eine Berührung erforderlich ist. Veränderungen im Magnetfeld werden erfasst und lösen ein Signal aus, welches den Pilz zum Leuchten oder Singen bringt.
Gestaltung und Anpassung der Felswände
Die Felswände bestehen aus individuellen Steinteilen, die aus Drahtnetzen geformt und mit Zeitungspapier bekleistert wurden. Nach dem Trocknen wurden diese Teile bemalt, um das natürliche Aussehen von Felsen nachzuahmen. Die Herausforderung bestand darin, diese Einzelteile an einer großen Octawall zusammenzufügen.
Beim Zusammensetzen der einzelnen Felspartien traten deutliche Probleme auf. Die größte Herausforderung war das Entstehen von großen Lücken zwischen den Teilen, bedingt durch unterschiedliche Biegungen und Strukturen der Drahtnetze, die als Grundgerüst dienten. Solche Lücken störten das Gesamtbild und minderten die Illusion eines realen Felsens.
Um die Lücken effektiv zu schließen und eine homogene Felswand zu erzeugen, griffen wir auf zusätzliche Drahtnetze zurück. Diese Drahtnetze wurden zwischen den einzelnen Felspartien eingefügt, um die Übergänge zu schaffen und zu verstärken. Die Befestigung des Drahtes erforderte präzises Arbeiten und die Unterstützung einer Person, die sich innerhalb der Octawall aufhielt, um den Draht sicher an den bestehenden Strukturen zu fixieren.
Nachdem der zusätzliche Draht angebracht war, wurde dieser Bereich erneut mit Kleister und Zeitung überzogen, um eine einheitliche Oberfläche zu schaffen. Die neu hinzugefügten Drahtstücke wurden sorgfältig bekleistert und anschließend in den Farbtönen der restlichen Felswand bemalt. Dieser Schritt war entscheidend, um sicherzustellen, dass die gesamte Wand ohne sichtbare Übergänge oder Lücken in der Spielwiese steht.
Um die Lücken effektiv zu schließen und eine homogene Felswand zu erzeugen, griffen wir auf zusätzliche Drahtnetze zurück. Diese Drahtnetze wurden strategisch zwischen den einzelnen Felspartien eingefügt, um die Übergänge zu schaffen und zu verstärken. Die Befestigung des Drahtes erforderte präzises Arbeiten und die Unterstützung einer Person, die sich innerhalb der Octawall aufhielt, um den Draht sicher an den bestehenden Strukturen zu fixieren.
Nachdem der zusätzliche Draht angebracht war, wurde dieser Bereich erneut mit Kleister und Zeitung überzogen, um eine einheitliche Oberfläche zu schaffen. Die neu hinzugefügten Drahtstücke wurden sorgfältig überkleistert und anschließend in den Farbton der restlichen Felswand bemalt. Dieser Schritt war entscheidend, um sicherzustellen, dass die gesamte Wand ohne sichtbare Übergänge oder Lücken erschien.
Das KunstrasenDilemma
In unserem Projekt zur Gestaltung des Märchenwaldes sind wir auf erhebliche Herausforderungen bei der Beschaffung von Kunstrasen gestoßen. Kunstrasen ist üblicherweise sehr teuer und trotz intensiver Bemühungen konnten wir keinen Sponsor finden, der bereit gewesen wäre, uns ausreichend Material zu stellen. Die meisten Angebote beschränkten sich auf kleine Reststücke, die für unsere Zwecke nicht ausreichten. Angesichts eines begrenzten Budgets mussten wir uns schweren Herzens von der Idee verabschieden, den Boden des Waldes mit Kunstrasen zu gestalten. Stattdessen planten wir, einen braunen Teppichboden zu verwenden, der den Waldboden darstellen sollte.
Als ich jedoch nach dem Arbeiten in der StuPro in meinem Fitnessstudio trainieren wollte, entdeckte ich zufällig eine große Menge an altem Kunstrasen, der in der Einfahrt lag. Neugierig und hoffnungsvoll sprach ich den Besitzer des Fitnessstudios an und erfuhr, dass der Kunstrasen ausgetauscht worden war und der alte kostenlos zur Verfügung stand. Glücklicherweise hatte der Besitzer nichts dagegen, dass wir den Kunstrasen mitnehmen wollten. Diese unerwartete Entdeckung brachte uns nicht nur 30 m² Kunstrasen ein, sondern eröffnete auch neue gestalterische Möglichkeiten für unser Projekt.
Der Fund war jedoch nicht ohne weitere Herausforderungen. Der Kunstrasen war nass und etwas verschmutzt, was den Transport und die anschließende Nutzung erschwerte. Wir mussten insgesamt vier Fahrten zwischen dem Fitnessstudio und der Hochschule organisieren, um den Kunstrasen zu transportieren. Aktuell liegt der Kunstrasen draußen, um zu trocknen, damit er für den Einsatz im Innenbereich geeignet ist.
Diese unerwartete Lösung hat nicht nur dazu beigetragen, unser ursprüngliches Designkonzept üwiederzubeleben, sondern auch die Ästhetik und die Funktionalität unseres Märchenwaldes erheblich verbessert. Trotz der anfänglichen Rückschläge und der zusätzlichen Arbeit, die der Transport und die Aufbereitung des Kunstrasens mit sich gebracht hat, zeigte diese Entwicklung, wie Flexibilität und ein offener Blick für unkonventionelle Lösungen zu einem erfolgreichen Projekt beitragen können.
Bewältigung von Druckproblemen
In der Entwicklung und dem Bau unserer Installation, spielen 3D-gedruckte Teile eine zentrale Rolle. Die Einzigartigkeit und spezifische Anforderung an viele der Komponenten machen den 3D-Druck zu einem unverzichtbaren Werkzeug. Während der Produktion sind wir auf einige technische Herausforderungen gestoßen, die wir jedoch erfolgreich meistern konnten.
Mit dem ausgeliehenen 3D-Drucker ist erneut ein Problem aufgetreten, dabei schien es als ob der Extruder verstopft ist. Nach eingehender Untersuchung stellte sich heraus, dass das Problem nicht durch eine Verstopfung verursacht wurde. Stattdessen war eine Schraube im Extruder, die die Spannung zwischen zwei Zahnrädern regelt, durch die das Filament transportiert wird, zu fest eingestellt. Dies führte dazu, dass das Filament brach.
Die Lösung bestand darin, die Spannungsschraube leicht zu lockern, was sofort zu einer Verbesserung führte. Nach dieser Anpassung funktionierte der Drucker wieder einwandfrei. Dies zeigt die Bedeutung einer genauen Diagnose technischer Probleme, um effektive Lösungen implementieren zu können.
Ein weiteres Problem trat auf, als während des Druckens der Kristalle für unseren Märchenwald das Filament unerwartet zur Neige ging. Dies führte dazu, dass der Druckprozess unterbrochen wurde und die Kristalle nicht vollständig gedruckt werden konnten. Um solche Unterbrechungen in Zukunft zu vermeiden, wird nun vor jedem Druckvorgang wird überprüft, ob ausreichend Filament vorhanden ist, um den Druck der geplanten Teile abzuschließen. Dabei werden Zeitverluste und Materialverschwendung vermieden und es wird gewährleistet, dass alle Teile vollständig und ohne Unterbrechungen gedruckt werden.
Ausblick
Die bisherigen Erfahrungen in unserem Projekt, waren geprägt von zahlreichen Herausforderungen. Die beschriebenen Probleme sind nur einige von vielen Schwierigkeiten, die wir bewältigen mussten. Trotzdessen haben wir immer wieder gezeigt, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt, auch wenn dies manchmal Kompromisse erfordert.
In der Endphase unseres Projekts zählt nun jede Minute. Obwohl die Zeit knapp ist, arbeitet unser großes Team mit voller Kraft und großem Engagement daran, den Märchenwald rechtzeitig fertigzustellen. Die Zusammenarbeit in einem großen Team bringt viele Herausforderungen mit sich, einschließlich der erhöhten Fehlerquote, die eine solche dynamische Arbeitsumgebung mit sich bringt. Dennoch ermöglicht es uns, deutlich mehr zu erreichen und vielfältige Lösungen zu entwickeln, die durch individuelle Arbeit alleine nicht möglich wären.
Dieses Projekt hat nicht nur unsere Fähigkeit verbessert, technische Probleme zu lösen, sondern auch den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit innerhalb des Teams gestärkt. Es hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, offen für unerwartete Lösungen zu sein und wie entscheidend die Unterstützung jedes Einzelnen für den Erfolg des Gesamtprojekts ist. Wir blicken zuversichtlich auf die kommenden Tage und sind zuversichtlich, dass unser Märchenwald pünktlich und magisch wie geplant die Türen für euch eröffnen wird.
Vor einigen Monaten entstand die Idee zu „Ex Libris“ – jetzt sind es nur noch wenige Wochen, bis unsere Produktion der Öffentlichkeit zugänglich sein wird. All unsere Gedanken nehmen langsam, aber sicher Gestalt an: eine Bibliothek wird gebaut, ein Wald entsteht und eine Geschichte wird zum Leben erweckt. Das ist der Punkt, an dem unser über Wochen hinweg entwickeltes Regiekonzept, konkret umgesetzt wird. Das heißt allerdings noch lange nicht, dass unsere Arbeit als Regie beendet ist und wir nichts zu tun haben – im Gegenteil. Genau wie der Rest des Teams packen wir nun in allen Gewerken mit an, allem voran beim Bühnenbildbau. Auch wenn alle „großen“ Entscheidungen bereits getroffen sind und das generelle Konzept zu diesem Zeitpunkt nicht mehr großartig verändert wird, gilt es jetzt, die kleinen Entscheidungen zu treffen, den Feinschliff vorzunehmen und bis ins letzte Detail unsere Idee zu konkretisieren.
Der Weg in der Realität
So schön und einfach unsere Ideen teilweise zu Beginn der Produktion klangen, so kompliziert und aufwendig sind sie häufig in der Umsetzung: Wir bauen ganz einfach eine Felswand. Da hinten stellen wir einen Brunnen hin. Und unsere Bibliothek soll voll mit ganz vielen alten Büchern sein. So zumindest die Vorstellung.
Bei der Erstellung eines Konzeptes ist es zunächst sehr wichtig, sich erstmal keine Gedanken um die Realität, die Grenzen den Machbaren zu machen. Erstmal ganz frei denken – die Probleme der Umsetzung ergeben sich dann sowieso. Manchmal finden sich dann doch trotz allem kreative, einfache Lösungen für die Komplikationen. Beispielsweise fanden wir viele alte Bücher in einem öffentlichen Häuschen, die wir kostenlos mitnehmen durften. Teammitglieder besorgten weitere Bücher aus ihrem privaten Umfeld. Sponsoren schenkten uns Steine für unseren Brunnen, Freunde liehen die passende Säge aus und wir selbst lernten, wie man den Bau eines Brunnens überhaupt konzipiert und umsetzt. Auch eine Felswand haben wir am Ende mit viel Tatendrang und ungewöhnlichen Ideen gebaut.
Die Grenzen des Zauberwaldes
So märchenhaft das jetzt klingen mag, ist es allerdings im Produktionsalltag nicht so ganz. Denn die Produktion stellt uns manchmal auch vor Herausforderungen, die wir nicht kreativ und einfach lösen können. Das heißt, dass sich an der ein oder anderen Stelle auch von liebgewonnenen Ideen getrennt werden muss – ganz im Sinne des Sprichwortes „kill your darlings“. Auch wenn der Kreativität keine Grenzen gesetzt werden soll, sind sie nicht immer umgänglich. Also mussten wir uns zum Beispiel von dem Gedanken eines möglichst realistischen Waldbodens verabschieden und werden als Kompromiss nun mit einem braunen Teppich arbeiten. Aus Materialgründen entspricht die selbst gebaute Tür nicht unseren eigentlichen Vorstellungen. Aufgrund begrenzter Kapazitäten mussten beispielsweise auch bestimmte Animationen und medientechnische Interaktionen simplifiziert werden.
Unser eigenes Märchen
Natürlich sind das genau genommen Rückschläge für unsere Produktion. Aber genau das ist auch der Kern dieses Lehrprojekts – wir lernen nicht nur, unsere zunächst freien, teilweise wilden und kreativen Ideen in die Realität umzusetzen, wir lernen auch, damit umzugehen, was die Realität aus unseren Vorstellungen macht. Ein Auf und Ab, Rückschläge, Kämpfe, Niederlagen und Erfolge, wie sie in jedem dramaturgischen Grundprinzip verankert sind – und genau das macht auch diese Produktion und ihre Geschichte zu unserem ganz eigenen Märchen.
Vermutlich waren unter den ersten Antworten das Sehen oder das Hören.
Sehen und Hören sind die wichtigsten Sinne des Menschen. Und genau darum geht es bei der Medientechnik. Mit Technik den visuellen und den auditiven Sinn von Menschen anzuregen – und sie geradewegs zu begeistern – sei es durch Video, sichtbare und physische Interaktion oder Ton.
Zweite Frage:
Wie viele Möglichkeiten gibt es,
solche Inhalte zu transportieren?
Hier kommt für viele der Zauber ins Spiel. Ich denke, die Medientechnik bietet unendliche Möglichkeiten, Menschen für die Sache in ihren Bann zu ziehen. Einzig die Grenzen des physikalisch Möglichen und sicherheitsrelevanten Vorgaben von Hochschule und Staat. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Gerade meine Affinität zu Technik und Elektronik und die Herausforderungen, welche einem bei der Umsetzung von Ideen begegnen können, begeistern mich für dieses Thema jedes Mal aufs Neue. Deshalb möchte ich euch heute mit in die zauberhafte Welt der Medientechnik mitnehmen.
Welche Aufgaben stehen an und wie wird vorgegangen?
An allen Ecken und Enden der Studioproduktion kommt Medientechnik zum Einsatz. Vor allem sind folgende drei Teilbereiche von Bedeutung: Video, Ton und physische Interaktion.
Das Vorgehen in der Medientechnik und der Entwicklung unserer Produktion ist iterativ. Zu Beginn werden vor allem Prototypen hergestellt. Die Frage, die dabei im Mittelpunkt steht: Klappt das so und wie können wir es besser machen? Von einem ersten Prototyp entwickeln wir einen zweiten, dritten und schließlich ein Produkt, das unseren Erwartungen entspricht und in unserer Produktion eingesetzt wird
Video
In Absprache mit der Kreativdirektion galt es zu Beginn zu klären, an welchen Stellen die Produktion von Inhalten profitiert, die auf Displays und Projektoren ausgespielt wird. Hierbei handelt es sich vorrangig um Stellen, die animierte Inhalte umfassen sollen. So werden Charaktere, die im Märchenwald vorkommen, auf Displays an unterschiedlichen Stellen im Raum ausgespielt.
Gemälde, welche mit den Besuchenden sprechen oder ein Märchenwesen, das in einem Baum lebt, sind somit kein Problem mehr.
Ausgespielt werden diese Inhalte von mehreren Rechnern, die in unserem Technikraum und dem Wald selbst verteilt sind. Insgesamt werden so fast ein Dutzend Videoquellen an die Displays und Projektoren verteilt. Um längere Strecken zu überwinden, kommen hierbei nicht nur reguläre HDMI-Kabel, sondern auch Glasfasertechnik zum Einsatz, mit der Videosignale über nahezu 100m übertragen werden können. Dies ist eine enorme Verbesserung gegenüber den 15m, die ein normales Kabel überträgt und macht uns die Ausspielung einfacher und zuverlässiger.
Ton
Bisher haben wir die die Produktion nur gesehen. Jetzt wollen wir aber auch hören und die Produktion noch spannender machen. Ein Film oder Spiel ohne Ton wäre doch auch langweilig.
Um den Besuchenden ein auditives Erlebnis zu bereiten, haben wir in Absprache mit dem Gewerk Ton als auch der Kreativdirektion ausgearbeitet, an welchen Stellen in der Produktion Lautsprecher zum Einsatz kommen sollten.
Normalerweise stellt man sich die Beschallung recht einfach vor. Zwei Lautsprecher vor uns die uns mit einem Stereosignal beschallen. Wie man es eben von Anlagen von zuhause kennt. In zahlreichen Vorlesungen haben wir gelernt, wie diese Art der Beschallung am besten funktioniert. In unserer Produktion haben wir jedoch die Möglichkeit und auch die Herausforderung, die Lautsprecher dort im Raum zu platzieren, wo der Schall in der „Realität“ eigentlich auch herkommt. So erhöht sich die Anzahl der Lautsprecher von zwei direkt auf 20. Hauptaufgabe der Medientechnik in Zusammenarbeit mit dem Ton ist es jetzt, diese 20 Lautsprecher auf eine vernünftige Art und Weise zu betreiben.
Um den Ton auszuspielen, benötigen wir einen Rechner. An diesen müssen wir alle unsere Lautsprecher anschließen. Damit dieses Unterfangen aber nicht in einem enormen Kabelsalat endet, kommen uns Entwicklungen aus dem Bereich der Veranstaltungstechnik gerade gelegen: Dante. Dante ist eine Art und Weise, mit der dutzende von Lautsprecher n über ein einziges Kabel bespielt werden können. Somit ist hier also auch Einiges möglich und wir müssen uns keine Sorgen machen, später nicht mehr das richtige Kabel zu finden.
Physische Interaktion
Jetzt wird es spannend. Stellt euch vor, ihr seht und hört jetzt. Wäre es nicht cool, wenn ihr jetzt auch noch Dinge anfassen könntet? Und was wäre, wenn dann sogar etwas passiert?
Das ist die dritte große Aufgabe der Medientechnik: Die Produktion so mitzugestalten, dass die Besuchenden die Dinge hautnah erleben können. Du bewegst ein Buch und plötzlich öffnet sich eine Türe? Das Team der Medientechnik macht genau das möglich.
Um solche Interaktionen umzusetzen, ist handwerkliches Geschick erforderlich. Sowie eine Wagenladung unterschiedlichster Mikrocontroller und Sensorik. Die Mikrocontroller und Sensoren verlöten und verbinden wir so, dass wir die Interaktion des Besuchenden so erkennen können, dass ein anderes Ereignis ausgelöst wird. All diese Mikrocontroller müssen ebenso verbunden werden. Die Medientechnik macht sich also vor allem auch über Verbindungen Gedanken. Um zu bestimmen welche Signale woher kommen und wo sie hin müssen, benötigen wir wieder neue und andere Technik, um das gesamte System zu vernetzen.
Zum Schluss müssen wir auch Regeln aufstellen: was passiert, wann und unter welcher Bedingung. Wie das allerdings funktioniert erfahrt ihr bald in einem weiteren Blogbeitrag.
Welche Technik steht uns zur Verfügung & woher kommt sie ?
Wir können also sehen, Medientechnik kann viel. Genauso brauchen wir aber auch die Technik, die immerhin auch nicht sehr günstig ist. Wir sprechen dabei von mehreren zehntausenden Euro.
Hier kommen unsere Sponsoren ins Spiel. Neben einem gewissen Grundstock an Technik, der bereits in der Hochschule vorhanden ist, sind wir auch auf Leihgaben von Medientechnik-Firmen angewiesen. Darunter sind ICT mit Technik aus dem Videobereich, d&b mit der Tontechnik und PlanValley, die uns Rechner zur Verfügung stellen.
Zum Schluss
Die Medientechnik ist ein faszinierendes Gebiet. Gerade die Anwendung von bereits gelerntem Wissen ist sehr wichtig. Das liegt vor allem daran, dass in der Praxis oftmals nicht alles nach Plan läuft, selbst wenn eine ausführliche Planung erstellt worden ist. Gerade dann ist wieder die eigene Kreativität gefragt, um Probleme zu umschiffen und neue Lösungen zu finden.