Bühne: From The Window(s) To The (Octa)wall(s)

Um unseren Besucherinnen und Besuchern überhaupt eine Bühne bieten zu können, muss diese vorher detailliert geplant werden. Sobald wir uns darüber im Klaren waren, dass sich unsere Escape-Room-artige Installation in einem Raumschiff abspielen wird, machten wir uns Gedanken über dessen Konstruktion. Zu den Überlegungen zählten nicht nur die im Fokus stehende Inneneinrichtung, die vom 70er-Jahre-Look sowie dem Retrofuturismus geprägt ist, sondern auch die Größe, Deckenhöhe, Fenster und welche Form das Raumschiff überhaupt annehmen soll. Anfangs experimentieren wir spielerisch mittels Virtual Reality und lernten, wie man Objekte im Raum platzieren kann, um sich diesen sowie die dazugehörigen Größenverhältnisse besser räumlich vorstellen zu können. Dazu benutzten wir Arkio, ein Programm, bei dem man mit der Meta Quest in eine Mixed Reality eintauchen kann: Man befindet sich zwar in seiner tatsächlichen, realen Umgebung, platziert aber Personen, Möbel und andere virtuelle Objekte um sich herum. Dies half uns, ein besseres Verständnis für den Raum zu erhalten. Anschließend entwickelte Shady Hanna einen Plan in Vectorworks. Es handelt sich dabei um ein 3D-Programm, das seine vielseitige Einsetzbarkeit unter anderem in Events und vor allem in der Architektur findet. Es bietet die Möglichkeit, Wände, Möbelstücke und viel mehr virtuell exakt dort zu platzieren, wo es letztendlich im Erlebnisraum auch vorzufinden ist. Herausfordernd war hierbei vor allem, sich erstmals ohne Vorerfahrung in das Programm einzuarbeiten, das selbst von Architektur-Studierenden als „nicht die einfachste Software“ wahrgenommen wird. Praktisch war allerdings, dass die Baupläne der von uns benötigten Octawalls direkt in Vektorworks eingebracht werden konnten, sodass diese in voll umfänglichen Detail vorhanden waren und sehr hilfreich bei der Planung waren. Letztendlich erwies sich Vektorworks als eine „Herausforderung, die es wert war“, sich anzunehmen, so Shady Hanna.

2D-Draufsicht des NOVA INC. Raumschiffs in der sogenannten „Spielwiese“, unserem EventMedia-Raum
©Studioproduktion EventMedia, Shady Hanna

3D-Ansicht unseres Vectorworks-Raummodels mit Fokus auf die Octawalls
©Studioproduktion EventMedia, Shady Hanna

Nachdem die Maße bekannt waren, ging es weiter mit der konkreten Planung: Mittels Laser und Klebeband markierten wir die gewünschten Flächen, wie sie in unserem tatsächlichem Erlebnisraum sein sollen. Da wir nun den bereits fertigen Vectorworks-Plan zur Hand hatten, ging es nur noch um Genauigkeit und Teamwork.

Von Links nach Rechts: Shady Hanna, Teja Ebel und Marla Ernst in der EventMedia-Spielwiese bei der Arbeit.
©Studioproduktion EventMedia, Foto: Christina Bergner

Anschließend ging es mit dem Interieur weiter: Wir waren uns alle einig, dass die Inneneinrichtung unseres Raumschiffs offensichtlich den bunten Stil der 70iger-Jahre widerspiegeln sollte, auch die Raumschiff-Charakteristik der Steuerkonsole galt es hierbei nicht zu vernachlässigen und wurde deshalb wortwörtlich angehoben, um sich gestalterisch abzuheben. So kreierte Alina Hertling eine Version für unser mögliches Interieur. Dabei verwendete sie „pCon Box“, ein Programm, mit dem man Prototypen von Inneneinrichtungen erstellen kann, indem man reale Möbel verwendet, die es genauso zu kaufen gibt. Gerade hieraus ergaben sich sowohl die Vor- als auch die Nachteile des Programms: manche Möbel, die wir für unsere Studioproduktion verwenden möchten, sind dort verständlicherweise nicht erhältlich und so mussten wir improvisieren. Dies gelang auch, denn das Programm half dabei, „den Raum treffend widerzuspiegeln“, so Alina Hertling. Die Einrichtung selbst sei einfach und verlief problemlos, unser fertiggestellter Vectorworks-Plan konnte einfach in das Programm übertragen werden.

3D-Draufsicht des pCon-Box-Interieurs
©Studioproduktion EventMedia, Alina Hertling

Dreidimensionaler Prototyp des Raumschiff-Interieurs via pCon-Box
©Studioproduktion EventMedia, Alina Hertling

Als ob wir uns damit nicht schon selbst übertroffen hätten, entwickelten Marla Ernst und Teja Ebel noch ein physisches Raummodell und stellten ihre kreativen Bastelkünste unter Beweis. Die Mühen, die bei dieser Feinstarbeit geleistet wurden, haben sich gelohnt:


Physisches Raummodell der interaktiven Installation
©Studioproduktion EventMedia, Marla Ernst und Teja Ebel

Doch damit sind wir längst nicht am Ende. Wir bauten außerdem schon die ersten lebensgroßen Octawalls in die Spielwiese inklusive Podest, auf dem sich die Steuerzentrale befinden soll:

Octwalls in Lebensgröße inklusive Podest
©Studioproduktion EventMedia, Shady Hanna, Jonas Weiß, Alina Hertling, Christina Bergner, Marla Ernst, Teja Ebel

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir allesamt gespannt auf das Resultat sind, auch wenn noch viel Arbeit vor uns liegt. So haben wir bereits viel geschafft und arbeiten fleißig daran weiter, um den Traum unseres Raums wahr werden zu lassen.

Beitrag von Christina Bergner

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