Redaktion, die: (lat.) etwa: eine fünfköpfige Gruppe der Freude am Kreieren. Als eine der ersten Gruppen hat sie ihre Arbeit aufgenommen, denn erst kommt der Inhalt, dann die Umsetzung. Einige Wochen anstrengende Vorarbeit leisten und dafür am Ende so richtig ausspannen und den anderen Teams über die Schulter schauen, so die vage Hoffnung, die in ihr keimte. Und so traf man sich unzählige Male zwischen Stuttgarter Bars und Vaihinger TV-Küchen, trank viel Cappuccino und keinen frisch gepressten Orangensaft und komponierte einen Inszenierungsplot, so dicht und reich an Innovation, der in der gesamten Projektgruppe nur eins hervorrief: Fragen, Problemstellungen und weitere Fragen. Also setzte sich die Redaktion wieder zusammen und arbeitete neue Ideen aus, verwarf alte Gedanken und konkretisierte einzelne Linien, bis eine Woche später erneut die kritische Reflexion im Plenum erfolgte. Und als die Redaktion dann endlich einen festen Redaktionsraum ausgemacht hatte, wusste sie, dass es nun an der Zeit war etwas Großes zu leisten.
Nun, knapp drei Monate nach Aufnahme der redaktionellen Tätigkeit, ist es Zeit einen Zwischenstand zu vermelden. Denn das Konzept wird lebendig. Über Wochen von der Redaktion glühend heiß inspiriert, von den Gesamtmeetings allwöchentlich eiskalt ausgehärtet entstand ein inszenatorisches Jahrtausendschwert der Fernsehgeschichte. Lange ist es her, dass Finnland, Österreich, Deutschland, Spanien und Ecuador an einem Strang zogen, ein Omen, das besser nicht sein könnte.
Die einstige Hoffnung auf weniger Redaktionsarbeit ist einer hochmotivierten Bereitschaft zu mehr Engagement gewichen. Ein Phänomen, das allerdings aus jeder Gruppe gemeldet wird. Kandidaten, Havarieszenarien, Epilog der Show, Abstimmverfahren der Zukunft, Nacktkatzen in Dessous, die nächsten Wochen werden härter und wichtiger als alles Vorige. Jeder hat nun seine spezifischen Tätigkeitsfelder und doch wirken alle zusammen, denn „das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Erst recht, wenn es um das Schicksal der gesamten Menschheit geht…
Beitrag von Sebastian Brings