Vergangene Woche haben wir die Interviews für unsere Studioproduktion aufgenommen. Hierzuhaben wir Personen eingeladen, die alle bereits Erfahrungen mit psychotropen Substanzen hattenund bereit waren, davon zu berichten. Die Bandbreite an Menschen, die uns ihre Stimme für unser Projekt geliehen haben, war ebenso vielfältig, wie die Geschichten, die sie mit uns geteilt haben. Über mehrere Tage verteilt haben wir die verschiedensten Personen zum Thema Psychedelika befragt und ihnen somit eine Bühne gegeben, um ihre ganz individuellen Erfahrungswerte zuteilen.
Für die meisten der Teilnehmer war dies das erste Mal, dass sie ganz gezielt ihre Emotionen und Eindrücke wiedergegeben haben. Die Situation forderte vor allem viel Konzentration und stellte manche der Teilnehmer zeitweise vor die Aufgabe, sich detailliert mit Erinnerungen auseinander zu setzen, die sonst doch eher im fortlaufenden Kontext der Eigenwahrnehmung und Entwicklung eines Individuums verschwinden. Für die Auseinandersetzung mit der noch recht wenig beleuchteten Thematik rund um psychotrope Substanzen war es notwendig, sowohl kreativ und kritisch mit den Menschen überein extrem persönliches Thema zu sprechen und dennoch jedem Befragten Platz für eine Meinung bezüglich eines sozialen und weitreichenderen Kontexts einzuräumen. Bereits in derKonzeption zu den Interviews wurde dem Team schnell bewusst, dass ein Abwägen zwischen faktenbasierten und emotionalen Inhalten wichtig wäre, um das Phänomen psychotroper Substanzen facettenreich und losgelöst von plakativer Berichterstattung zu beleuchten.
Nach drei gelungenen Interview-Drehtagen ging es dann für das Team in den Schnitt. Die wahrscheinlich größte Hürde war das Filtern und Analysieren des Materials, welches in seiner Ausführung nicht unterschiedlicher hätte sein können. Ein Schwerpunkt des Interviewschnitts lag vorrangig darin, aussagekräftige und starke Bilder sowohl wörtlich, als auch zwischen den Zeilen zu finden. Je expliziter, bildhafter und plastischer der Text, desto mehr Möglichkeit hat das Team ein immersives und nachhaltiges Erlebnis zu kreieren. Nun gilt es, das gegebene Material stetig mit den konzeptionellen Vorstellungen der Regie abzugleichen und eine authentische Schnittmenge zwischen Vision und Wirklichkeit zu erzeugen. Welche weiteren neuen Möglichkeiten zur Umsetzung und Gestaltung von psychotrop – shifted reality sich ergebenen werden, entscheidet sich vor allem in den kommenden Wochen, in denen das Team hoffentlich fleißig in Präsenz an der Studioproduktion Event Media arbeiten kann. Stay tuned!
Beitrag von Finn Max Röpcke