In einer unserer letzten Mittwochs-Sitzungen konnte die Hintergrundgeschichte unserer Installation SteamLine Inc. festgelegt werden. Umso motivierter waren wir, mit der Ausarbeitung der einzelnen Räume zu beginnen.
Das Luftschiff stellte dabei die größte Herausforderung dar. Wir saßen stundenlang zusammen, sprachen über verschiedene Ideen, suchten nach Moods und fertigten Skizzen an.
Frau Drees bat uns für jedes Element beziehungsweise für jeden Raum ein einzelnes Dokument zu erstellen. Auf diese Weise übersehen wir weniger und es wird ein Überblick geschaffen. Weil wir schon so viel Zeit mit der Ausarbeitung des Konzepts verbracht hatten, teilten wir die einzelnen Bereiche auf unser Team auf. Tatsächlich kamen wir dadurch gut voran, allerdings rutschten wir bei dieser detaillierten Arbeit immer tiefer in ein Wunschdenken hinein. Wir schlugen unrealistische Ausstattungsgegenstände vor: Kupfer und Messing Beschläge, originale Art Deko Schiffstüren, Messingchronometer und Lampen usw. unrealistisch, weil sie nicht beschaffbar, zu teuer, zu exklusiv, zu antik waren.
Das war illusorisch geplant. Wir müssen unsere Pläne überarbeiten und an den Rahmen einer Studioproduktion Event Media ohne großes Budget anpassen.
Der Tipp, die Augen zu schließen und virtuell durch die Installation zu gehen, half uns die wirklich wichtigen Elemente zu erkennen. Auf diese Weise konnten wir ganze Seiten aus unseren Plänen herausstreichen. Zum Beispiel reduzierten wir den Eingangsbereich in seiner Ausgestaltung. Die Flugbegleiterin, die zur Begrüßung der Gäste vorgesehen war, wurde aus dem Konzept gestrichen. Sie wird in Form eines Videos ersetzt. Außerdem verabschiedeten wir uns von einer ganzen Reihe an Requisiten und Materialien, die unwichtig oder zu teuer waren.
Unser Team erhielt einen kräftigen Dämpfer. Wir sahen uns in Arbeit ertrinken, von der wir dachten, dass wir sie schon erledigt hätten. Nichtsdestotrotz arbeiteten wir uns Stück für Stück durch unsere Dokumente und gingen ein ums andere Mal mit geschlossenen Augen virtuell durch das Luftschiff.
Dabei suchten wir gezielt nach Requisiten und dann schauten wir im Internet nach Preisen. Auf diese Weise erhielten wir ein besseres Gefühl für die Umsetzbarkeit. Auch die enge Zusammenarbeit mit dem Bühne-Team hat uns geholfen. Vor allem im Hinblick auf den Autopiloten, dem zentralen Element unseres Luftschiffs. Dessen Ausarbeitung nahm viel Zeit in Anspruch, denn es sind viele Funktionen darin vereint. Er muss nicht nur Videos wiedergeben, die sowohl im Sitzen als auch im Stehen gut erkennbar sind, sondern auch Anweisungen an die Passagiere geben. Außerdem stellt er einen Überblick über das Schiff zu Verfügung. All diese Aufgaben auf eine schöne und funktionstüchtige Weise zu vereinen, stellte sich als Denksport heraus. Inzwischen sind wir mit dem Ergebnis zufrieden.
Während dieses Vorgangs reduzierten sich unsere Aufschriebe immer mehr und wurden dadurch übersichtlicher. So fiel es leichter zu erkennen, an welchen Ecken wir zu feilen hatten.
Der Endraum war zum Beispiel in unserer bisherigen Planung verloren gegangen. Das sollte sich ändern: die Ausgestaltung ist jetzt so minimalistisch wie möglich, damit meiste Energie in die Ausarbeitung des Luftschiffs, unser wichtigstes Element, fließen kann.
Im Endraum finden zwei wichtige Aktivitäten satt:
1. Die Installation der Exitroom wird emotional für die Besucher abgeschlossen
2. Die Besucher werden nach ihren Erlebnissen gefragt
Wir werden eine Art Ordensverleihung machen, denn immerhin spielen die Besucher um ihr Überleben. Da ist ein Orden das mindeste.
Und in einer Ecke wird vor der Sponsorenwand ein Filmkameraaufbau für Testimonials aufgebaut.
Eine weitere Baustelle waren die Videos, die für die Installation benötigt werden. Natürlich ist dabei eine enge Zusammenarbeit mit dem Filmteam nötig. Wir haben uns auf drei Videos geeinigt: ein Willkommens- und Einführungsvideo, ein Video des ehemaligen Kapitäns und ein letztes, das an eine Nachrichtensendung angelehnt ist. Dafür werden Location, Schauspieler, Maske und Kostüm benötigt. In deren genaue Planung und Beschaffung besteht eine unserer nächsten Aufgaben.
Wir hoffen, dass wir bei der Umsetzung unseren Vorstellungen so nahe wie möglich kommen. Generell erkennen wir langsam ein Licht am Ende des Tunnels: das Konzept hat Form angenommen und die Umsetzung nimmt Fahrt auf.
Beitrag von Marlene Vogt