Das Grafikteam arbeitete seit dem letzten Blogeintrag kontinuierlich an der Entwicklung der Beschilderungen für die Exponate des medialen Archivs. Denn wie sich nach einigen Prototypen herausgestellt hatte, war die erste Idee hierfür nicht tragfähig: Schilder, deren Text mithilfe eines Lasercutters ausgeschnitten werden, sind im Dunkeln selbst mit einer Taschenlampe schwer lesbar. Deshalb mussten wir auf den gewünschten visuellen Effekt, dass das Taschenlampenlicht der Besucher durch die Ausstanzungen einen „Lichtschatten“ auf die Exponate wirft, verzichten und anders an das Thema herangehen.
Dabei wollten wir weiterhin das Licht der Taschenlampe des Besuchers in Wechselwirkung mit den Beschriftungen setzen und mussten dennoch die große Stückanzahl und den damit verbundenen hohen Fertigungsaufwand im Hinterkopf behalten. So sind wir schließlich auf den Einsatz von phosphoreszierenden Materialien gekommen. Wichtig ist dabei, den Unterschied zwischen fluoreszierender und phosphoreszierender Farbe zu kennen. Fluoreszenz tritt durch das Beleuchten des Materials mit UV-Licht (oft auch als Schwarzlicht bezeichnet) auf und tritt nur im Moment des Anstrahlens auf, während phosphoreszierende Materialien hingegen nach dem Bestrahlen mit Licht eine gewisse Zeit nachleuchten. Wir entschieden uns für phosphoreszierende Materialien, da die Taschenlampen der Besucher zum einen kein UV-Licht ausstrahlen und zum anderen auch der Effekt des Leuchtens nicht nur eindimensional vom Ort der Beleuchtung, sondern auch von der Belichtungszeit durch den Besucher beeinflusst werden kann und dieser eine gewisse Zeit nachwirkt.
In diesem Kontext ist das Grafikteam mit Unternehmen und Forschungsgruppen in Kontakt getreten, die sich mit dem Thema Phosphoreszenz auseinandersetzen.
Neben dieser zentralen Aufgabenstellung hat sich das Grafik-Gewerk auch um das Layout für Plakate und Namensschilder gekümmert. Diese Woche wird die Produktion der Beschilderungen in die finale Phase gehen. Zuvor muss interdisziplinär ein Skript für das Programm „Adobe Illustrator“ geschrieben, das die Inhalte der Requisitenliste automatisch in ein Layout für den Lasercutter übersetzt – notwendig wird dies durch die hohe Anzahl an verschiedenen Exponaten.
Franca Bittner