Der Drehtag ist abgeschlossen, jetzt wird das Material gesichtet. Die Kurzfilmszenen sind gut geworden und wir können sie verwenden. Der Traumtanz-Film ist nun im Feinschliff. Als wir die Diner-Szene sichten, müssen wir feststellen, dass aufgrund eines hohen ISO-Wertes das Bild ein starkes Rauschen hat. Und da wir mit einem Shift Objektiv drehen, ist die Person vorne rechts verzerrt. Außerdem ist das Bild gelbstichig.
Und da wir die Jukebox Szene nicht mehr drehen konnten, wird ein zweiter Drehtag angesetzt. Wir setzten uns mit dem Diner in Kontakt. Dann der Schock. „Wir dürfen nicht mehr kommen“, ist die Aussage des Filialleiters. Das Film-Team denkt über Alternativen nach. Wir überlegen eine Green-Screen-Aufnahme zu machen, die allerdings Probleme mit sich bringen wird. Niemand aus unserem Team hat Erfahrungen mit Green Screen Aufnahmen und außerdem fehlt uns das Hintergrundbild.
Deshalb fahren wir am Mittwochabend nach Schorndorf. Wir reden mit dem Chef, entschuldigen uns für das Benehmen, das an dem Abend nicht das Beste war und bedanken uns mit zwei Flaschen Bier.
Und dann kommt die Erleichterung. Alles ist ein Kommunikationsproblem. Wir dürfen drehen.
Deshalb:
1. Doodle Umfrage und Terminfindung. Einige der Statisten können nicht.
2. Wir richten uns nach der Verfügbarkeit der Hauptdarsteller.
3. Statistensuche für diesen Termin. Dank Facebook und privaten Kontakten löst sich die Frage.
4. Kostüm und Maske wird im Studio von der Studioproduktion durchgeführt.
Wir werden pünktlich um 21.00 Uhr fertig, bevor uns die HdM-Security heraus werfen kann. Im Diner angekommen: Aufbau, Weihnachtsdeko entfernen, Angleichung an das Set des ersten Drehtags.
Das Set steht so gut wie, jetzt muss noch die Kamera und das Licht eingestellt werden. Dieses Mal soll es perfekt werden und daher dauert dieser Vorgang sehr lange. Unser neuer Kameramann, Kevin Schmalz hat alles unter Kontrolle, um kurz vor 24.00 Uhr beginnen wir mit dem Dreh.
Bevor es losgeht, bekommen die Schauspieler eine Einweisung. Ich erkläre ihnen den zeitlichen Ablauf und ihren Einsatz, Verhaltenskodex und Konzentrationsmodus.
Nach drei Durchgängen haben wir die Diner-Szene im Kasten und können uns an die Jukebox-Szene machen. Auch hierfür ist der Aufbau von Kamera und Licht wieder nicht so einfach. Dieser Film soll den Blick aus der Jukebox darstellen, in dem man George direkt davor sieht. Für eine gleichmäßige Lichtstimmung probieren wir mehrere Möglichkeiten aus, um zum Schluss mit zwei LED-Lichtern von hinten und einem Halogenlicht von der Seite zu arbeiten.
Wir sind im Zeitverzug. Der Chef wird vom Projektmanagement Team besänftigt.
7 Einstellungen sind jetzt noch zu drehen. Schauspielerisch zeigt Tobias wieder eine Top Leistung, allerdings stolpert er ein paar Mal über seinen Text. Verständlich um die Uhrzeit. Um kurz vor drei haben wir Drehschluss.
Dann: Abbau, Wiederaufbau der Weihnachtsdeko, einpacken und Abfahrt um 3:30 Uhr.
Das Film-Team bedankt sich bei den Schauspielern, allen Helfern und natürlich dem Diner, dem „The Chilling Bull“.
Danke!
Beitrag von Aline Müller