Geschlossene Installation aus 3 Räumen: Aussenraum: 4 Seiten Projektionswände, Innenraum: Eingangsschleuse und Hauptraum
Idee: Verbindungen / Stillleben (Arbeitstitel)
Je besser netzwerkbasierte Baumstrukturen organisiert sind, desto höher deren Effizinz, Schnelligkeit und Frequenz. Marshall McLuhan beschrieb dieses Phänomen mit dem Ausdruck: all-at-once-ness. Tag und Nacht werden Informationen generiert und dem User dargeboten. Was ist wichtig, was unwichtig? Ist der User überhaupt noch in der Lage alles zu verarbeiten oder geht er in der vorlauten Flut unter.
„Stillleben“ ist das Leben in der Stille, wo Informationen nicht zur Last werden. Das Medium soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt.
Kernsatz
Welche Lebenswirklichkeiten bestimmen unsere Ruhe: digitale Vernetzungen oder menschliche Verbindungen?
Model Thomas Nathan: Papier, Pappe, Styrophoamkugeln Fotografie©Ursula Drees
Beschreibung
Aussenwandbespielung: Information der Lebensrealität: Menschenmassen Fussgänger, Auto-, Zug-, Flugverkehr mit Mengen und Zeitangaben der Verkehrsverbindungen, Mobilität, Flexibilität, Bewegung in jeder Form. Lärm, Überfüllung, Twitternachrichten, Wallposts, Selbstdarstellungen im ständigen Informationsflut.
Innenraum: Eingangsschleuse: Reduktion der Informationsquellen und des summenden Soundteppichs, der Aussenwelt. Auditive Suggestivnachrichten fokussieren den Besucher auf den nächsten Raum.
Hauptraum: neun 1m hohe Säulen mit Leuchtkugeln von ca. 20cm Durchmesser angeordnet in einem symmetrischen Quadrat fordern den User auf die Hand aufzulegen. Es wird der Puls abgenommen und die Kugeln leuchten in der entsprechenden Pulsfrequenz. Parallele akustische Signale zur Unterstützung der Pulsfrequenz werden zu einem Leuchtsignal. Auf einem überdimensionierten Wanddisplay werden die Signale durch Computer generierte Grafiken abgebildet. Ein stets Verändern, Wachsen und Schrumpfen der Bilddaten in einem die Leuchtkörper imitierenden 3×3-Matrix.
Model Thomas Nathan: Papier, Pappe, Styrophoamkugeln Fotografie©Ursula Drees
Interaktions – Spielsystematik
Bei Auflage beider Hände auf eine Kugel wird der Puls gemessen und in Licht- und grafische Signale umgewandelt. Bei mehreren Usern entsteht ein kollektiver „Raumpuls“. Die Schnelligkeit der jeweiligen Raumpulse werden farblich in Stark, Mittelwertig und Schwach getrennt. Ein drucksensitiver Fussboden nimmt Raumbewegung ab, koordiniert sie mit den Pulswerten, errechnet Stress oder Ruhefaktoren, die jeweils auditiv und visuell auf dem Display abgebildet werden.
von Thomas Nathan