Es werde Licht! Keine Medieninstallation jeglicher Art hat jemals ohne Licht funktioniert. Denn Licht in einer Medienproduktion dient nicht nur zur Erhellung des Raumes: es kann Stimmung erzeugen, Temperatur nachahmen, Tageszeit andeuten und vieles mehr.
Für unser zauberhaftes Licht-Setup gab es mehrere Iterationsstufen. Angefangen haben wir mit dem Finden der Gruppe, die für das Licht zuständig sein wird. In einem ersten Meeting haben wir geklärt, wie wir uns das gesamte Setup vorstellen. Daraufhin haben wir ein Moodboard erstellt. Hier haben wir schnell festgestellt, dass unsere Vorstellungen teilweise in verschiedene Richtungen gingen und wir immer wieder vom Pfad abkommen. Mit der Zeit hat sich unsere Gruppe jedoch gut eingespielt und wir sind nun auf einen Nenner gekommen.
Nachdem wir das Moodboard der großen Gruppe vorgestellt haben und alle damit einverstanden waren, ging es ans Feintuning. Wir haben uns in weiteren Meetings mit der Regie zusammengesetzt, um im laufenden Prozess immer wieder aufkommende Fragen zu klären. Ebenso haben wir bei jedem Schritt Rücksprache mit unserem technischen Betreuer Moritz Stuhlfauth gehalten. Gerade bei großen Projekten ist es wichtig, sich immer wieder Feedback von einer erfahrenen Person einzuholen und die Machbarkeit der Umsetzung zu prüfen.
Anhand des Moodboards haben wir in einem weiteren Schritt eine Materialliste erstellt und festgehalten, was wir an Licht zum Arbeiten brauchen, was wir bereits haben und was wir extern besorgen müssen. Denn Licht ist nicht gleich Licht! Für Event-Medienproduktionen gibt es die unterschiedlichsten Arten, einen Raum in Szene zu setzen und stilvoll auszuleuchten. Man kann Licht richten (also spotten), die Farbe des Lichts verändern, den Weißabgleich (also die Farbtemperatur) verändern, diffuses Licht erzeugen, hartes Licht erzeugen, Objekte und Szenen direkt und indirekt beleuchten, Licht animieren und vieles mehr.
Um eine Produktion erfolgreich planen und ausleuchten zu können, ist immer ein Lichtplan notwendig. Hier mussten wir auf das ‚Go‘ der Bühne warten, da dieses Gewerk den Bühnenplan mit genauen Maßen erstellt hat. Anhand des Bühnenplans konnten wir dann unsere Lichter genau einzeichnen und direkt überlegen, wie diese angesteuert werden.
Den fertigen Lichtplan haben wir natürlich auch der großen Gruppe vorgestellt und einige Fragen mit Moritz und der Regie geklärt. Was jetzt noch folgt, sind die Materialien von der Materialliste zu besorgen, einen detaillierten Lichtplan mit genauen Angaben zur Anbringung an das Rig, Kabellängen und Abständen zu erstellen, sowie das Rigging selbst (also das Aufhängen der Lichter an die Traversen).
Wenn das ganze Licht dann in der Installation steht, wird es ans Feintuning gehen. Die Ansteuerung über DMX einrichten und üben, Zeitpunkte für Veränderungen von Lichtern festlegen, Farbwerte, Kelvinwerte und Intensität des Lichts ausmessen, festhalten und einstellen.
Ihr seht also, dass hinter dem Licht einer großen Medienproduktion deutlich mehr Planung liegt, als nur ein paar Lampen hinzustellen und diese einzuschalten.
Beitrag von Julia Müller
Toll geschrieben!!!! 💕