Um der Event-Media-Produktion „Schatten“ ein Gesicht zu geben, galt es ein Logo zu entwickeln. Ziel unserer Studioproduktion wird es sein, eine stenographische Erweiterung des, von der Studioproduktion „Film“ geschaffenen inszenierten Kurzfilmes „Schatten“ zu kreieren. Der Film behandelt das Thema der Schuld, den Umgang und die Verarbeitung dieser.
Die Installation selbst wird von technisch, klarer Natur sein, die durch geometrischen Elemente dominiert wird. Viel Schwarz, und entsättigte Farben in Blau und Rottönen sind Teil der Palette.
Ideenfindung
Mein erster Schritt war einen Überblick zu dem typographischen Umgang mit Schatten zu verschaffen. Die Google Bilder-Suche und Pinterest half mir dabei.
Zu sehen sind typografische Schatten und deren Ausdrucksraum. Liegt der Schatten erwartungsgemäß auf einem anderen Untergrund, Wird die Schrift durch den Schattenwurf eines Typografischen Teilstücks ergänzt, wird eine Abstraktion der Typographie erzwungen und bei einer bestimmten Beleuchtung zum Wort oder werden Buchstaben zu Teilstücken aus Kreisen und Halbkreisen.
Mit den gesammelten Eindrücken im Hinterkopf legte ich los. Ich experimentierte mit verschiedenen Schriftarten, deren Positionierung und Verortung im Raum. Bei serifenlosen Schrifttypen ist der Schattenwurf leichter zu lesen. Da es in dem Film um das Thema der verdrängten Schuld geht, wollte ich auch dieses mit einfließen lassen. So kam ich auf die Idee, dass der auf Betrachter diese Schuld nur bei genauerem Betrachten erkennen kann, da sie diffus als Schattenwurf in dem Logo erscheint.
Den ersten Entwurf habe ich Unbeteiligten vorgelegt und verschiedene Anregungen erhalten:
Die scharfen Farb- und Formkontraste stimmen nicht mit der Beschaffenheit von Schulgefühlen zusammen. Schuldgefühle sind eher diffus, Und die Tiefenschärfe im Bild hat ebenso Wirkung auf den Betrachter und damit auf die Aussage.
Mit diesen Anregungen experimentierte ich weiter. Zudem entschied ich mich für den Schattenentwurf, bei dem die Typographie des Schattenwortes „SCHULD“ einer Handschrift ähnelt. Dieser hat Potential, denn die fehlenden harten Kanten kontrastieren das Wort „SCHATTEN“ eindeutig.
Ich veränderte die Lichtstimmung und fügte weitere Texturen hinzu. Der Straßenbelag, der die Verbindung zu dem Unfallort darstellen soll. Auf den Text legte ich eine zerkratzte Metallstruktur, die die Verletzungen symbolisieren, die Letzen Endes zum Tod in der Filmgeschichte führen. Da mir jedoch der SCHULDSCHATTEN noch zu versteckt erschien, habe ich eine Variante erstellt, bei der noch weiter auf den Film eingegangen wird. Zwei Scheinwerfer eines Autos am oberen Bildrand habe ich hinzugefügt, die dann auch den Schattenwurf erklären. Des Weiteren habe ich den SCHULDSCHATTEN von dem realen Schatten des Wortes getrennt, sodass es für den Betrachter mehr ins Auge sticht, dass da etwas nicht stimmt mit dem Schattenwurf.
Da ich für die Logos insgesamt eine Woche Zeit hatte, und mir diese zwei Varianten zur Auswahl nicht ausreichten, habe ich mich nochmal in eine andere Richtung bewegt.
Ich experimentierte wieder mit der Typographie und kam auf die Idee, dass die Stelen der Medieninstallation aufgegriffen werden können. Ich fügte mehrere Kopien des Wortes „SCHATTEN“ zu einem Rechteck zusammen. Auch wenn dieser Entwurf noch zu statisch war, suchte ich nach einer Möglichkeit diese aufzubrechen. Auf Basis der Storyline transformierte ich das Wort SCHATTEN zur SCHULD. Die SCHULD war zu statisch, daher neigte ich sie nach rechts, was einerseits die Stelen-Form unterstützte, aber auch Ihre Dominanz hervorhob.
Bei der nächsten Variante ließ ich mich beim Bildaufbau von den PANTONE-Farb-KARTEN inspirieren. Jedoch veränderte ich die reine Farbe zu einem Farbverlauf der zum einen, einen Schatten darstellt, und zum anderen eine hell erleuchtete Fläche. Hier bin ich der oben bereits definierten Farbgebung treu geblieben. Durch das experimentieren bezüglich der Richtung des Farbverlaufes kam ich auf die Idee, dass es ein modulares Logo sein könnte, welches sich im Laufe der Zeit verändert. Genauso wie der Protagonist, der sich auch im Verlauf der Handlung verändert.
Ganz zum Schluss nahm ich die Idee des modularen Logos erneut auf, und experimentierte einach mit verschiedenen Pinseln in Photoshop, mit denen ich eine darunter liegende Textur, sichtbar machte. Mit dieser Technik entstanden dann monochrome „Schattenwolken“.
Entscheidung
Im Mittwochs-Meeting, wurde dann zwischen diesen fünf Varianten entschieden. Die Entscheidung fiel uns nicht einfach. Im Finale standen das Schattenwolken-Logo und das Logo mit dem Schriftzug auf der Straße. Nach mehreren Abstimmungsrunden, die immer zu einem unentschieden geführt haben, konnte jeder ein Plädoyer für seinen Favoriten halten. Erläutern, was genau das positive an diesem Logo ist, was besonders daran gefällt. Dies führte dann irgendwann zu einem Umschwenken der Meinung einiger, sodass wir uns zum Schluss für die schwarze Schattenwolke entscheiden konnten. Jedoch wurde von einigen im Team angemerkt, dass Ihnen der Schriftzug auf der linken Seite noch etwas deplatziert wirke, und ein Wunsch zur Optimierung bestehe.
Am gleichen Abend nahm ich diese Logo als Grundlage für drei weitere Entwürfe.
Zum einen platzierte ich den Schriftzug in die Wolke. Zum anderen veränderte ich die Schriftart. Bei der ersten Variante war es ein Font der einem Pinselauftrag ähnelte. Die zweite ist eine serifenlose Schrift. Bei der dritten Variante platzierte ich die Schrift unterhalb des Logos und veränderte die Laufweite so, dass der Schriftzug die gesamte Bildbreite des Logos einnimmt.
Durch eine erneute Abstimmung wurde mehrheitlich beschlossen, dass es das dritte Logo sein soll.
Hierfür entwickelte ich ebenso eine modulare Reihe, die als GIF-Animation ebenso funktioniert, und eine Veränderung des Schattens simuliert.