Mittlerweile ist die reine Konzeptionsphase abgeschlossen; am Grundkonzept wird jetzt also kaum noch gerüttelt.
Jetzt geht es in die Phase der eigentlichen Kreativdirektion. Das heißt, kurz gesagt, die Umsetzung des Konzeptes muss kreativ begleitet und dabei entstehende Fragen geklärt werden. Zusätzlich muss zwischen den Gewerken „vermittelt“ werden, damit weiterhin alle in die gleiche Richtung laufen.
Seit Ende letzter Woche arbeitet ein Teil des Teams vor Ort in den Event Media Räumen. Selbstverständlich hat die Produktionsleitung vorher in enger Absprache mit den Betreuern ein Hygienekonzept für uns entwickelt, sodass wir uns ohne schlechtes Gewissen mit genügend Abstand beieinander aufhalten können. Dadurch wird die Arbeit als Kreativdirektion etwas einfacher, da nun vieles „direkt nebenan“ stattfindet und man für Fragen oder Feedback nicht erst auf eine Antwort warten oder sogar ein Treffen vereinbaren muss. Das ist auch gut so, denn mittlerweile häufen sich Nachfragen und erste Abnahmen, da alle Gewerke momentan fleißig produzieren: Die Gestaltungsgewerke haben schon erste Videoaufnahmen, Animationen und Sound-Atmos erstellt und die technischen Gewerke gehen jetzt noch einmal in intensives Prototyping. Unter anderem hatten die meisten von uns letzte Woche das erste Mal einen Modul-Prototypen in der Hand, sodass wir die Haptik nun viel besser einschätzen können. Durch die Anwesenheit vor Ort kann man nun auch bestimmte Inhalte testweise als Projektion auf eine Wand in der Spielwiese werfen, um sich die Wirkung mit einem größeren Bild anzuschauen. Im Bereich der Bühne können jetzt generell gestalterische Aspekte besser geklärt werden – auch da wurde und wird einiges ausprobiert. Kurzum, es ist nun insgesamt einfacher, die Umsetzung des Konzepts in allen Bereichen zu verfolgen und einzelne Fäden zusammenzuführen. Das gibt einem als Regie auch ein bisschen die Gewissheit, dass das, was man sich vorher überlegt und gedanklich vorgestellt hat, hinterher tatsächlich zusammenpasst.
Was die Konzeption angeht ist das Grundkonzept zwar fix, allerdings gibt es nach wie vor viele Kleinigkeiten, die sich noch ändern können. Das Interaktionsflussdiagramm war der letzte „große“ Konzeptionsschritt, welcher noch einmal einige Fragen geklärt hat. Allerdings werden nach wie vor auch einige Fragen aufgeworfen, vor allem von der technischen Seite, da dort umsetzungsbedingt noch ein paar Aspekte offengeblieben waren. Generell entstehen die meisten Änderungen durch die Umsetzung. Wenn wir feststellen, dass etwas so wie es im Konzept steht nicht funktioniert oder gestalterisch nicht wirkt, müssen wir das Konzept dementsprechend anpassen. Das ist aber völlig normal und hält die kreativen Gedanken der Regie auf Trab.
Um mal wieder von mir zu sprechen: auf die Kreativdirektion vor Ort habe ich mich mit am meisten gefreut. Es werden immer mehr Teile der Installation aus dem Konzept in die Tat umgesetzt, sodass sich langsam aus dem gedanklichen Bild, das ich im Kopf habe, ein tatsächliches Bild zusammensetzt. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage und Wochen noch so passiert und freue mich mehr denn je auf das Endresultat.
Beitrag von Lukas Münter