Nachwort zur Ausstellung von Olafur Eliasson

Olafur Eliasson in der Ausstellung Innen Stadt Außen. Berlin, Martin-Gropius-Bau, bis zum 9. August. Mein Sommererlebnis fand genau dort statt. Ohne das ich es erahnt hätte.

In der Ausstellung befand sich die letzte und vielleicht grösste Installation der vorgestellten Exponate am Ende, eine Welt bestehend aus Licht und Nebel.

Installation von Olafur Eliasson im Martin Gropius Bau       Fotografie©Ursula Drees

Durch eine Spezialtür betrat man erst einen in helles weiss getauchten Dampfraum. Man konnte kaum einen Schritt gehen, die Orientierung ging verloren, denn nur 25 cm Blickweite eröffneten sich im dichten Dunst.

Installation von Olafur Eliasson im Martin Gropius Bau       Fotografie©Ursula Drees

Langsam ertasteten die Füsse den Boden und angestrengt starrte man in die Licht und Farbwand. Dann endlich wurden wenige Konturen sichtbar, mit der Gewöhnung fanden sich erneut Grenzen des zerfallenen Raums.

Installation von Olafur Eliasson im Martin Gropius Bau       Fotografie©Ursula Drees

Die Illusion des Auges wurde neutralisiert und der Gang führte zu voll gestättigten Farbräumen, von Blau zu Lila, zu Pink zu Rot zu Gelb. Im Blau sieht man Konturen im Rot lösen sie sich auf.

Installation von Olafur Eliasson im Martin Gropius Bau       Fotografie©Ursula Drees

Erst wenn ein anderer Mensch keine 30 cm vor einem steht sieht man ihn. Wenn Farbe den Weg versperrt? Wenn wir merken wie Farbe an Dichte gewinnt, wenn Farbe Kontraste zulässt und sie schluckt.

Es ist ein soziales Experiment, was geschieht wenn die formalen Gegebenheiten verschwinden? Wie gehen Menschen miteinander um, die in eine solche unwahrscheinliche Welt, einen Raum ohne feste Grenzen geraten?

Beitrag zum Sommererlebnis von Ursula Drees

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