Unser Titel war ein Aspekt, der schon recht früh in unserer Planungsphase feststand. Inspiriert hat uns dazu ein gleichnamiges Sonett von Percy Bysshe Shelley, welches unser Marc uns damals als Anregung vorgestellt hat und an dem wir seitdem hängen.
In dem Werk geht es um die Erzählung eines Wanderers, der in einer Wüste auf ein zerfallenes Monument des Königs Ozymandias stößt. Thema ist die Vergänglichkeit irdischer Werke, was den Inspirationsschub in genau die richtige Richtung gelenkt hat, um uns auf unser Konzept zu führen. Damit stand für uns fest, dass die im Gedicht portraitierte Figur Namensgeber unserer Installation werden sollte. Hier nochmal das Sonett für Neugierige:
Der Titel war somit zeitig gewählt. Fehlte noch unsere persönliche Auffassung des Themas; was bedeutet Zerfall für uns überhaupt?
Der Zerfall ist für uns ein natürlicher, unaufhaltsamer Vorgang, dem eine Schönheit innewohnt. Der Mensch ist dabei nicht nur stiller Beobachter dessen, sondern begegnet dem Zerfall, ob bewusst oder unbewusst, mit Verdrängung. Nichts bleibt vom Zerfall unberührt.
Wir wollen dem Besucher einen neuen Blickwinkel auf den Prozess des Zerfalls geben. Dabei ändert sich, in welcher Form auch immer, seine Einstellung zu diesem. Er erfährt anhand von Pflanzen, Früchten, Ruinen und mehr den Prozess und die Ästhetik der Wandlung, des Zerfalls und der Vergänglichkeit. Durch seine Position im Raum und durch Berührung beeinflusst er die an den Wänden zu sehenden und im Raum stehenden Objekte. Er lässt sie verrotten, zerfallen, vergehen, aber auch wachsen und aufblühen.
Viele weitere Aspekte unserer Installation sind schon in genauerer Planung und wir freuen uns, auch weiterhin unseren Prozess der Umsetzung mit euch zu teilen!
Blogeintrag von Erika Palnau und Emely Weidemann