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Programmierung

Kern unserer Installation sind die interaktiven Terminals an den Aussenseiten des Stahlgerüstes und die Schaltzentrale im inneren Radius des Aufbaus. Diese Elemente sind nicht von der Stange, sondern wurden größtenteils von uns selbst entworfen und umgesetzt. Unsere Aufgaben kann man dabei grob in 2 Bereiche trennen. Das wäre zum einen die Entwicklung der Hardware, also unseres sog. Haptikboards und der Schaltzentrale, zum anderen die logische Verschaltung und Verfremdung der verschiedenen Signale Audio, Video und Haptik.

Hardwareseitig besteht die Installation  aus einem Zentralrechner der in der Mitte in der Schaltzentrale untergebracht ist. Von diesem Rechner aus gehen jeweils eine Webcam, ein Mikrofon und ein Monitor an die Terminals an der Peripherie des Gestells. Ausserdem befindet sich in der Schaltzentrale ein DMX-Controller zur Bespielung der angebrachten Lighttubes.

Die eigentliche Funktion des Steckbretts wurde ebenso wie die Haptikboards mithilfe des Microcontrollers Arduino und selbst entworfenen Schaltkreisen umgesetzt. Dabei kommen insgesamt 4 Arduino Mega zum Einsatz. Für die Herstellung haben 3 Personen 3 Tage lang gelötet, um knapp einen halbem Quadratmeter Platinen mit 180 LEDs, 36 Mini-Lüftern, 54 Infrarot-Sensoren, 200m Schaltdraht und ca 600 Steckverbindungen zu bestücken. Die Funktionalität der Arduinos selbst wurde in C programmiert.

Softwareseitig setzten wir verschieden Programme ein, um die Inputs aus den Haptikboards, den Kameras und Mikrofonen entsprechend des Steckbretts zu verfremden und an die jeweiligen Monitore, Lautsprecher und Haptikboards verteilen.
Als Master dient uns dabei die Software v4, eine nodebasierte Entwicklungsumgebung für die Generierung von Realtime-Video. Hier laufen alle Signale zusammen. v4 haben wir neben der allgmeinen Signalverwaltung, vor allem für die Verfremdung von Video eingesetzt, dies wurde entweder über Node-Netzwerke oder direkt über HLSL-Shader(DirectX) implementiert.
Die Verarbeitung von Audio haben wir an die Software Puredata ausgelagert, die wie v4 nodebasiert und in Realtime arbeitet. Für die Kommunikation zwischen v4 und den Arduinos haben wir ein einfaches Protokoll über die serielle Schnittstelle realisiert.
Zu guter letzt steuert v4 noch die Lighttubes, die in der Installation angebracht sind. Dies geschieht über Midi-Signale an die proprietäre Software Madrix des DMX-Controllers.

von Nadja Weber

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Die Organisation eines zwölfköpfigen Teams

Während der Produktion haben wir mit verschiedenen Mitteln gearbeitet um die Teams und Kompetenzen zu koordinieren und organisieren.

Screenshot der funktionen um ein Team zu verwalten.  screenshot von http://www.teamspace4students.de/

Neben einem web-basierten Tool zur Unterstützung von Teamarbeit mit dem Namen „Teamspace“ (http://www.teamspace4students.de/), haben wir die klassischen Mittel eingesetzt: email für alle, pdf-dokumente mit To Do Listen, Agenden und Excel, Whiteboard Tagesdispos und so weiter.

Jedes Tool hat seine heisse Phase. Am Anfang der Produktion war es wichtig, dass wir die jeweiligen Tasklists erstellten, die durch unseren email Verteiler vermittelt wurden. Agenden wurden mit normalen Wordprocessing Programmen gemacht, klassisch ausgedruckt und zu den Mittwochmeetings ausgeteilt. Excel brauchten wir für die Kalkulationen und Gelder. Alle Daten wurden auf Mydrive hochgespielt, damit jeder zu jedem Zeitpunkt Zugang hat. Und damit wir eine Chronologie der Entwicklung haben. Diese Tools wurden über den Zeitraum der Produktion ständig verwendet.

Die Projektmanagementanfänge waren passend durch Teamspace zu koordinieren, obwohl es immer noch schwer ist, eine Task nicht nur in der To Do Liste zu sehen, wahrzunehmen und umzusetzen, sondern sie auch nach Fertigstellung als beendet anzeigen zu lassen. Wenn wir heute in Teamspace schauen, dann können wir sagen, dass wir ca. bis einen Monat vor Schluss darin arbeiteten. Dann nicht mehr, die Arbeit verlagerte sich von einem generellen Projektmanagement in eine sehr pragmatische Produktionsleitung. Zu diesem Zeitpunkt wusste jeder was, wie zu tun ist. Dispos werden gemacht und  nach Festlegung der Deadline weggestrichen.

Der wöchtentliche Bericht, den Teamspace an alle Teilnehmer sendet, war auch eine Zeitlang eine gute Orientierung. Auch wenn diese Zusammenstellung mit dem  Ende der Produktion immer weniger Sinn machte. Aber wie gesagt, jedes Toolhat seine Hochphasen.

Ganz am Ende haben wir nur noch mit White Board gearbeitet. Dann wurden Tagesdispos aufgestellt, alles mit Marker in eine handgemachte, täglich aktualisierte Liste übertragen. Manchmal wurden diese Dispos über den Tag hinweg einige Male geändert.  Am Ende traf sich das Team täglich um 9 Uhr in dem Raum U52, die Zeit wird so überschaubar, dass genau abzusehen ist, wann eine Tätigkeit bindend fertig gestellt werden muss, damit die anderen Tätigkeiten nicht behindert werden.

Und die Kommunikation über die Schulter hinweg nimmt Fahrt auf.  Die knappen Absprachen über den Tag hinweg, verhindern Leerlauf  bei Teammitgliedern, die vielleicht gerade ihre Arbeit vollendet haben und nach etwas Neuem suchen. Und generell: man kann noch so viele Tools haben für Projektmanagement oder Produktionsleitung, wenn die Teammitglieder unpünktlich sind, nicht kommunizieren, zu oft weg sind, dann klappt jede Produktion nicht. Bei senses reconnected hat alles gut funktioniert, wir haben alle an einem Strang gezogen, haben alle viel gearbeitet, keiner hat eine Ausnahme dargestellt und das Ergebnis spricht für sich.

von Kristin Tecles

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Wie die Dame vom Amt

So fühlt man sich vielleicht, wenn man an der zentralen Steckkonsole der Installation steht. Ein auf den ersten Blick unüberschaubares Gewirr an Kabeln, Steckern und Buchsen lässt einen erst einmal vor Verwirrung zurückschrecken. Doch der technische Spieltrieb behält die Oberhand und ehe man sich versieht, ist man mit analytischem Blick dabei, Symbole und Anordnung zu entschlüsseln und die ersten Klinkenstecker in die Buchsen zu stecken. Hat man dann erst die Logik durchschaut und das Ergebnis seiner Verschaltungskunst an den Terminals begutachtet, geht das Verkabeln erst richtig los – nämlich gezielt.

Schaltkonsole im Innenraum der Installation. Die Kabelfarben weisen auf die Zugehörigkeit mit den Terminals hin.   Fotografie©Iris Aipperbach

Was aber von außen mit seinen Monosteckern und den dazugehörigen großen Buchsen nach einfacher Verbindung aussieht, ist unter der Haube aus Plexiglas etwas mehr als nur simples Verkabeln von Drähten.
Das Herzstück der Zentrale bildet ein Arduino Mega, ein programmierbarer Mikrocontroller mit einer selbstgeschriebenen Routine. Da wir nicht die reinen Signale von Kamera, Mikrofon und Haptikboard direkt über die Kabel schicken konnten, mussten wir uns einen Weg ausdenken, wie festgestellt werden kann, welcher Stecker in welcher Buchse steckt. Das Schlüsselwort für unsere Lösung war „Multiplex“ bzw. „Multiple Access“.

Schemaskizze der Kombinationen      Grafik©Tobias Isakeit

Hierbei werden mehrere Signale zu einem Informationsfluss zusammengetragen und dann gleichzeitig übertragen. In unserem Fall heißt das, dass wir jeden Stecker einzeln prüfen und abfragen, welche Buchse ein Signal erhält. Das Ganze läuft innerhalb kürzester Zeit nacheinander für jeden Stecker. Die ausgelesenen Stati werden dann gebündelt an den Hauptrechner per USB übertragen und wieder ausgewertet. Bei 9!=362880 Steckkombinationen ist das eine Herausforderung.

von Tobias Isakeit

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Der Dokumentationsraum

In erster Linie wird „senses reconnected“ als künstlerische Installation für die Ausstellung „Verbindungen“ im Haus der Wirtschaft  und bei SAP in Walldorf realisiert. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass diese Event Media Produktion an der Hochschule der Medien eine Lehrveranstaltung ist, die von etwa 20 Professoren in einem Kolloquium bewertet wird.

Für das Kolloquium und die MediaNight haben wir zusätzlich zu dem Raum in dem die Installation steht, einen weiteren Raum geschaffen, welcher unsere Schaffensprozesse während der Produktion dokumentiert: eine Zeitschiene gibt Auskunft über die Meilensteine im Projekt.

von Kristin Tecles

HdM, Untergeschoss Raum U52                   Fotografie©Ursula Drees

Fotografie©Ursula Drees

Mit einer gewissen Selbstironie weisen wir auf „erfolgreiche“ hin; unsere Form von Self Fullfilling Prophecy.

Neben der Idee „senses reconnected“, welche wir nun realisiert haben, entstanden zu Beginn noch andere Konzepte. In dem Dokumentationsraum wurden einige ausgewählte Ideen mit Modellen ausgestellt.

Von links nach rechts: Prof. Dr. Michael Felten und Prof. Dr. Bernd Eberhardt.               Fotografie©Iris Aippersbach

Hier sieht man den ersten Prototyp der Schaltzentrale, der auch tatsächlich für eine Vielzahl von Tests eingesetzt wurde.

Der Schaltzentralenprototyp. Pappe, Metallspangen, Klinkestecker und Anschlüsse, Arduinoboard                Fotografie©Ursula Drees

Eine Wandfläche des Raums widmete sich der Präsentation aller Werbemittel, die während der Produktion entstanden sind; darunter Einladungskarten, Postkarten, Plakate, Flyer, T-Shirts und mehr.

Links: Schausäule mit Erstmodell und Schaltzentralenprototyp; rechts: Teile des Corporate Design nach der ersten dann später erweiterten Hängung.   Fotografie©Ursula Drees


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Die ersten Besucher von „senses reconnected“

Auf der MediaNight am vergangenen Donnerstag wurde „senses reconnected“ erstmals von Besuchern ausprobiert und erlebt. Unter den Gästen waren Studierende der HdM, Sponsoren der Installation sowie Vertreter vom Haus der Wirtschaft und von SAP – unseren nächsten Ausstellungsorten. Der erste Praxistest hat uns wertvolle Hinweise gegeben, wie wir unsere Installation verbessern können. So arbeiten wir gerade an einer Verbesserung des Interfaces der Interaktionsterminals, um die Verständlichkeit des Informationsflusses in der Installation zu erhöhen.

von Kristin Tecles

Besucher der Installation „senses reconnected“ auf der Medianight in der Hochschule der Medien in Stuttgart.     Fotografie©Hartmut Ulmer

Besucher an der Schaltzentrale ©Kristin Tecles

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„Ich finde die Idee brilliant, die Sinneseindrücke so zu vernetzen. Die Installation wurde auf sehr hohem Niveau realisiert – Ich finde das fantastisch!“

Dr. Raimund Menges, Kurator, Kontur. Kunstverein Stuttgart e.V.

Der erste Praxistest: Wird das System von den Besuchern verstanden? © Kristin Tecles

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.„Ich war von der optischen Ästhetik sehr positiv überrascht. Diese interaktive Installation ist wunderbar.“

Alexandra Cozgarea, Art Curator & Coordinator Global Communications, SAP AG

Unsere betreuende Professorin Frau Drees mit Besuchern am Interaktionsterminal ©Kristin Tecles
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Außensäulen der Natur

Die Installation besteht aus einem inneren und einem äußeren Kreis. Im Innenkreis befindet sich die digitale Wirklichkeit, dargestellt durch die Rahmenkonstruktion mit seinen Applikationen. Der Aussenkreis wird durch drei weiße Säulen markiert. Sie verfügen über mehrere analoge Interaktionsmöglichkeiten.

senses reconnected: Aufsicht – Innenkreis in grau, Aussenkreis in Weiss.  Grafik ©Tobias Isakeit

Die Säulen haben eine solide Konstruktion und sind für den Transport zweigeteilt.

Rohbau der Säulen. Fotografie©Ursula Drees

Im oberen Bereich befindet sich das durch eine Lichtschranke aktivierte Spruchband. Der Besucher gelangt durch ein Greifloch in das innere der Säulen und kann verschiedene Naturelemente ertasten. Dort befindet sich die Lichtschranke die das Spruchband illuminiert.

Fotografie©Ursula Drees

Ebenso setzt sich kleiner Ventilator in Bewegung, der je nach thematischer Zugehörigkeit, Natur erschnupperbar macht. Harziger Waldboden, metallisch kühler Stein mit Essenzen von Alpenkräutern, Wiesenblumen und Seegräser.  Kopfhörer geben eine Vorstellung von einer klanglichen Landschaft, verbunden mit minimalistischen Aufnahmen ausgesuchter Naturzustände.

von links nach rechts: Tobias Isakeit hört den Geräuschen der Berge zu. Im Hintergrund steht Thomas Nathan. Fotografie©Ursula Drees

von Ursula Drees