Wie man an der neuesten Ausgabe des PLOT-Magazins (Fachzeitschrift für Exhibition Design) entnehmen kann, wird bei Rauminszenierungen das Material Papier/Pappe immer häufiger und vielfältiger als Gestaltungselement eingesetzt. Auch wir waren zur Vervollständigung unseres Raumkonzeptes auf der Suche nach einer entsprechend ausdrucksstarken Lösung. Unsere Räume sollten klar und gut strukturiert, hochwertig gestaltet und inszeniert den Besucher in den Bann ziehen.
Nach eingehender Recherche in Fachbüchern und dem Internet stießen wir auf die Firma Kohlschein aus Viersen. Hierbei handelt es sich um ein Pappenverarbeitungswerk mit einem vielfältigen Angebot an hochwertigen Pappen, Kartonqualitäten und Plattenmaterialien für Anwendungen in Print und Display, Verpackungen, Präsentations- und Dekorationszwecke.
Nachdem der erste Kontakt mit Kohlschein hergestellt wurde, erstellten wir präzise Umsetzungsideen, Materialvorstellungen und Mengenangaben und hofften auf eine Sponsoring-Zusage. Das Daumendrücken sollte nicht umsonst gewesen sein, schon wenige Tage später bekamen wir eine Zusage und die Freude war natürlich riesig.
Aber was genau soll mit den Pappen geschehen?
Wir greifen in jedem Raum, als künstlerisches Element und zur ästhetischen Gestaltungsdichte der Innenarchitektur, das Thema noch einmal in abstrahierter Weise auf. Hierfür werden aus den Pappen der Firma Kohlschein großformatige Silhouetten geschnitten, als Stellwände eingesetzt und von hinten beleuchtet. Das mag sich in der Beschreibung ganz einfach anhören, ist es aber nicht. Denn die Raumsilhouetten müssen nicht nur sicher stehen, sie sollten auch die Materialbeschaffenheit unsere avisierte Bildaussage gestalterisch unterstützen. Dafür werden die nicht gerade kleinen Platten mit dem Schneideplotter aus dem Bereich der Verpacker an der HdM exakt und präzise zugeschnitten, denn die Platten sind durch ihre Größe ein entscheidendes Motivelement innerhalb der Installation selbst.
Fotografie © Tobias Ganz
Da verschiedene Tests mit den Pappen durchführt werden mussten, sendete uns Herr Höflich (Geschäftsführer Kohlschein GmbH) bereitwillig Muster aus den Bereichen Waben- und Leichtschaumplatten zu. Wie sich herausstellte sind die Leichtschaumplatten (KAPA) das geeignete Material für unsere Installation. Sie sind sowohl gut zu schneiden, da sie einen weichen Schaumkern besitzen, aber auch sehr stabil.
von links nach rechts: Karina Koeppl, Kathrin Meier, Dariusz Zajac,
Annabel Schiebol, Fotografie © Chris Röhrich
Letztendlich haben wir uns nun, in Abstimmung mit Herrn Höflich, für die Leichtschaumplatte KAPA® mount entschieden. Diese hat den Vorteil, dass sie durch eine dünne Aluminiumschicht an weiterer Stabilität gewinnt und als optisches Zusatzelement eine leicht glänzende Erscheinung aufweist.
Fotografie © Tobias Ganz
An dieser Stelle wollen wir uns noch einmal ganz herzlich bei der Firma Kohlschein und bei Herrn Höflich, dem Geschäftsführer bedanken. Nicht nur dass wir durch ihre Großzügigkeit entscheidende Teile innerhalb der Installation verwirklichen können, auch weil wir von ihrem Wissen und ihrer Expertise ordentlich profitierten.
Beitrag von Tobias Ganz