Der Griff ins Ungewisse

Den Gegensatz zur digitalen Welt im Zentrum unserer Installation bilden drei Säulen, welche verschiedene Naturräume darstellen. Das Konzept sieht unter anderem vor, diese Räume über den Tastsinn erfahrbar zu machen. Der Besucher soll mit der Hand ein Objekt ertasten, das für den jeweiligen Naturraum charakteristisch ist aber gleichzeitig nicht gesehen werden soll, da dieser Sinn („Sehen“) schon anderweitig abgehandelt wird. . . . . . . . . . . „Kein Problem“, dachten wir anfangs, solche Objekte lassen sich schon finden. Aber das ist bisher nur der konzeptionelle Hintergrund für die Fühlobjekte. Etwas ganz anderes ist die praktische Umsetzung. Was bringt nämlich ein Objekt, wenn es nach 100 Berührungen nicht mehr die ursprüngliche Form hat, seine Oberfläche abgegriffen oder in seine Bestandteile zerfallen ist? Einen Handschmeichler, der von der ersten Person mitgenommen wird, und alle nachfolgenden Besucher ihrer haptischen Erfahrung beraubt, wollen wir auch nicht. Zusammengefasst suchen wir also drei...

Der Begriff des Künstlers, wer ist eigentlich Künstler?

Pamphlet für gesteigertes künstlerisches Selbstbewusstsein an den technisch-künstlerischen Hochschulen. Die Studioproduktion Event Media stellt ihr diesjähriges Werk im Umfeld der bildenden Kunst an zwei unterschiedlichen Orten aus. Damit bewegt sie sich erstmalig nicht nur im kommerziellen Bereich, der Industrie, der alltagstauglichen Unterhaltung, sondern in der Hochkultur der Kunst. Das wirft Fragen nach ihrer / unserer Identität auf. Sind künstlerische Artefakte, die im Hochschulumfeld für mediale Gestaltung, wie z.b. der Hochschule der Medien entstehen, dazu berechtigt? Wie kann man das Werk als Kunst identifizieren, obwohl es nicht aus einer der Brutstätten der stattlichen und privaten Kunstakademien entsprungen ist? Wer sind die? Was stellen die dar? Wer sind wir? Wie stellen wir uns dar? Wie nennen wir uns? Müssen wir die Nomenklatur der Kunstakademien annehmen wie z.B. …Klasse XY stellt aus…, um uns in dem Feld behaupten zu können? Gerade im Kunstgeschäft gibt es Regeln und Konstanten, die den werdenden Künstler in...

Bewegte Architektur auf der Expo 2010

Vom 1. Mai bis Ende Oktober findet in Shanghai die Weltausstellung Expo statt. Da wir derzeit selbst eine Installation kreieren, haben wir einen Blick auf die ausgefallenen und innovativen Ideen der Länderpavillons geworfen.  Ein absolutes Highlight ist dieses Jahr United Kingdom. Mit einer nie zuvor gesehenen Architektur verkörpert der UK Pavillon das Motto der diesjährigen Expo „Better City, Better Life“.  Als Besucher fragt man sich beim Anblick dieses Seeigel-ähnlichen Gebildes, wo der Eingang und die Fenster geblieben sind. Der Pavillon verkörpert das Konzept der bewegten Architektur und ändert seine Ausrichtung je nach Windbewegung. Die Acryl Stäbe, welche eine Art lebendige Außenhaut bilden, leiten tagsüber das Außenlicht in das Innere der Installation und verhelfen nachts dem gesamten Pavillon zu einem beeindruckenden Glühen. Dadurch wird eine außergewöhnliche Atmosphäre im Inneren geschaffen, die mal dunkler und mal heller wird. Mehr Infos über den UK Pavillon auf der offiziellen Website Offizielle Website der Expo...

Kunst macht Spaß – vor allem im ZKM

Um belebte, begeh- und erfahrbare Skulpturen, kurz gesagt interaktive Medieninstallationen, entwickeln zu können, ist es zwingend erforderlich sich so viel Input zu verschaffen wie möglich, da sich dieser künstlerische Bereich entsprechend der Geschwindigkeit der medialen Neuerungen weiterentwickelt. Deshalb gingen wir kürzlich ins ZKM (Zentrum für Kunst und Medientechnologie) nach Karlsruhe, welches unter der Führung des renommierten Künstlers, Ausstellungskurators, Kunst- und Medientheoretikers Prof. Peter Weibel steht und unter dessen Leitung blüht und floriert. Der Besuch stellte ein immersives, ereignisreiches Eintauchen in das Schaffen und die Ideenwelt anderer Künstler dar. Ob Video-, Ton-, Programmierungs- oder 3D-Installationen – es waren für jeden eine Vielzahl an Kunstwerken dabei, für die er sich begeistern konnte. So zum Beispiel die Computergrafik- und Klangkomposition „Bedlam“ von Robert Daroll und Sean Reed, die eine Metapher für wirre, chaotische Zustände im Allgemeinen darstellt. Für viel Spaß sorgte unter anderem die interaktive Projektorinstallation „Bubbles“ von Kiyoshi Furukawa und Wolfgang Muench, welche selbst...