Bereits im letzten Semester hatten wir Studenten der Studioproduktion Event Media den Roman „Agnes“ von Peter Stamm vorliegen, die Grundlage für die Theaterinszenierung und so auch für unser Bühnenbild. Aus dem Roman haben wir Leitlinien herausgearbeitet, die die schauspielerische Inszenierung, das Orchester und unser Bühnenkonzept zusammenbringen und zu einer Einheit werden lassen. „Das Leben wird zerstört, indem ein Bildnis geschaffen wird.“ Dieser Satz diente uns dafür. Das Leben von Agnes wird in dem Roman zerstört, indem das Fiktionsbild des Ich-Erzählers an Stelle der Realität rückt. Diese Entwicklung stellen wir in Projektionen auf der Bühne dar, die vom realitätsnahen Live-Video bis hin zu skurrilen Fiktionsbildern werden. Auch das Soundkonzept unterwirft sich diesem Leitsatz und weist ein Spektrum auf, das von klassischen Orchesterstücken, über selbst komponierten Anagrammen bis zu elektronischen und abstrakten Klängen reicht.
Nicht immer lassen sich die Ebene der Realität und die der Fiktion klar voneinander unterscheiden. Was passiert wirklich? Was ist nur im Kopf des Erzählers existent?
Was bilden wir uns ein? Was erträumen wir uns? Und was ist wirklich da?
All diese Fragen werfen wir mit dem Theaterstück auf und lassen sie für den Zuschauer erlebbar werden.
Beitrag von Clara Ketterer