Von kleinen und großen Prototypen

Wie baut man eine begehbare Spielplattform im Schallplattenlook? Welche Materialien verwenden wir, wo bringen wir unsere Sensoren unter? In welchen Dimensionen arbeiten wir eigentlich? Über diese und viele weitere Fragen zerbrechen wir uns die Köpfe.
Eine kreisrunde Spielplattform soll es werden, die in acht gleichgroße Kuchenstücke unterteilt wird. Auf jedem dieser acht Kuchenstücke wird später ein Besucher stehen. Jedes Kuchenstück wird noch einmal in 5 Teilstücke aufgeteilt, die als Eingabefelder dienen. Das macht insgesamt 40 Eingabefelder, die allesamt als Einzelkästen gebaut werden. Viel Arbeit.
Nach einiger Überlegung entwickelte sich das Konzept, bei den Eingabefeldern mit Trapezformen statt mit Kreisringen zu arbeiten. Das erleichtert den Bau der Kästen, aber stellt uns vor das Problem der Illusion einer Kreisform – Doch dazu später mehr.

Spielplattform

Eine grobe Form der Eingabefelder war entwickelt. Was verwenden wir als Trittfläche? Das Material sollte schwarz und gleichzeitig lichtdurchlässig sein, denn die Flächen werden während des Spiels in unterschiedlichen Farben leuchten. Außerdem muss die Abdeckung stabil genug sein, einen hüpfenden Erwachsenen zu tragen. Der Kunststoff Makrolon vereinigt zwei dieser Eigenschaften – Er ist stabil und lichtdurchlässig, dazu schwerentflammbar. Ein kleines Stück genügte, um einen ersten Prototypen zu bauen. Dieser wurde aus Balsaholzresten, einer alten Schrankrückwand und einigen Holzlättchen zusammengeklebt. Als Taster diente ein Kfz-Türkontakt, der über eine 9V-Blockbatterie eine Soffittenlampe erleuchtet. Das Makrolonstück ist einseitig mit schwarzem Sprühlack besprüht und anschließend wurden gleichmäßige Rillen eingekratzt, durch die das Licht der Lampe dringen kann. Zwei Kugelschreiberfedern bringen die Plattform nach Betätigung zurück in die Ausgangslage.

Prototyp

Video: Funktionstest_Prototyp1

Dieser Prototyp hat einige Schwachpunkte der bisherigen Ideen aufgezeigt. So sind z.B. die eingekratzten Rillen im Makrolon zu dünn, um den gewünschten Lichteffekt zu erreichen. Zusätzlich werden wir die Platte aufrauen müssen, damit das eindringende Licht diffuser wird. Auch die Position und die Anzahl der Federn werden wir überdenken und an der Stabilität arbeiten müssen – aber dennoch: Die Kastenform und die Abdeckung mit Makrolon könnten funktionieren. Deshalb wird an der Idee weitergefeilt.
Um die realen Dimensionen besser vor Augen zu führen, bauen wir einen der Kästen in Originalgröße nach. Dabei hilft der hauseigene Schreiner, der nicht nur Holz zur Verfügung stellte, sondern es gleich passend zurecht sägte. Das Anfangs erwähnte Problem mit der Illusion einer Kreisform steht immer noch im Raum. Von Hand gleichmäßige kreisförmige Linien in den Kunststoff zu kratzen, ist keine Option. Eine Sprühschablone ist nötig. Hierbei helfen uns die Kollegen von der Druckfakultät. Mit dem Schneideplotter wird die Schablone auf 100x40cm in einen Karton geschnitten:

Video: Schneideplotter

Der anschließende Sprühtest auf einer angeschliffenen Plexiglasscheibe zeigt, dass mit einer Sprühschablone ein gutes Ergebnis erzielt wird. Weitere Tests werden beweisen, ob damit die gewünschten Effekte erzielt werden.

ZweiterPrototyp

Der zweite Prototyp ist zur Stunde „Work in Progress“ und beim Verfassen dieses Blogeintrags noch nicht fertig. Viele Fragen sind noch ungeklärt. Wie erzielen wir eine gleichmäßige Durchleuchtung in der Trittplatte? Wie stark müssen unsere Federn ausgelegt sein? Wie bekommen wir insgesamt eine stabile Plattform? Wo bringen wir LED-Schläuche und Mikroschalter unter? – All diese Fragen werden in den kommenden Tagen geklärt. Unsere Prototypen sind unerlässlich.

 

Beitrag von Michael Gudath

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